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FPÖ-Landtagsabgeordneter Wolfgang Irschik zeigte unzensuriert.at das Gebäude in der Siemensstraße, wo rund 600 “Flüchtlinge” untergebracht werden sollen.

24. Feber 2016 / 11:25 Uhr

Wut in Floridsdorf: Roter Bezirksvorsteher trickst Bürger mit “Flüchtlingsmesse” aus

Wut im Wiener Bezirk Floridsdorf. Der rote Bezirkschef, Georg Papai, hat eine Bürgerversammlung kurzerhand zur "Flüchtlingsmesse" umfunktioniert. Aus Angst vor den aufgebrachten Anrainern von Asylunterkünften? Statt einer Podiumsdiskussion fanden die rund 500 Besucher am Dienstagabend im Haus der Begegnung (HdB) Floridsdorf also zehn Kojen vor, in denen zum Beispiel die Polizei oder die Caritas Auskünfte erteilten. "Eine Verarschung sondergleichen", befand FPÖ-Bezirksvorsteher-Stellvertreter Karl Mareda, der nun eine eigene Bürgerversammlung sowie eine Kundgebung auf der Straße plant.

Flüchtlingsunterkunft in der Siemensstraße

Hintergrund der Veranstaltung in Floridsdorf: Im Bezirk sind bereits mehr als tausend Flüchtlinge untergebracht, rund 600 sollen nun auf dem Areal des ehemaligen SGP-Geländes in der Siemensstraße 89 dazu kommen. Dagegen wehren sich die Anrainer. "Die Wogen gehen hoch wie schon lange nicht mehr," sagte FPÖ-Landtagsabgeordneter Wolfgang Irschik, der auch Parteiobmann in Floridsdorf ist, gegenüber Unzensuriert.at. Deshalb wollten die Freiheitlichen konform der Stadtverfassung eine Bürgerversammlung abhalten. Doch bei der Präsidialsitzung soll der rote Bezirkschef Papai mitgeteilt haben, dass bereits die SPÖ eine solche Bürgerversammlung beantragt hätte.

Zeitung stellt Wutbürger ins rechte Eck

Was nun herauskam, war diese "Flüchtlingsmesse". Laut Bezirksvorsteher-Stellvertreter Mareda gingen schon 250 Menschen vor Beginn der Veranstaltung verärgert nach Hause, als sie sahen, was ihnen da im HdB geboten wird. 500 Bürger machten dann im Saal ihrem Ärger Luft – und wurden dafür von der Tageszeitung Österreich gleich ins rechte Eck gestellt. Das Fellner-Blatt schrieb von einem "Schachzug von Bezirksvorsteher Georg Papai". Und unter dem Zwischentitel "Skinheads und Blaue schreien wilde Parolen" ist der Satz zu lesen:

Und stark tätowierte Skinheads skandieren: "Wir wollen keine Asylantenheime!"

Und zum Schluss kommt noch eine "entsetzte Helferin" zu Wort:

Ich habe so einen Hass schon einmal erlebt. 1991 in Bosnien. Das endete in einem Krieg, unter dem meine alte Heimat bis heute leidet. Es gibt da keine Sieger, nur Verlierer.

Komisch nur, dass auf dem beeindruckenden Zeitungsfoto kein einziger Skinhead auszumachen ist. Auch der Freiheitliche Vize-Bezirkschef Karl Mareda, der bei der Veranstaltung im HdB dabei war, nahm keine Skinheads wahr. "Ob einige Leute tätowiert waren, weiß ich nicht. Das ist heutzutage ja keine Besonderheit mehr."

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