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29. Feber 2016 / 11:25 Uhr

USA scheinen trotz Zustimmung zu Feuerpause an Frieden in Syrien nicht interessiert

Mit dem Inkrafttreten der zwischen den USA und Russland vereinbarten Feuerpause am letzten Samstag kann die geschundene Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten zu ersten Mal seit langer Zeit wieder aufatmen. Durchatmen kann auch etwas die syrische Armee, die mit russischer Hilfe die USA und ihre Verbündeten zu diesem Schritt gezwungen hat. Zuletzt war die „moderate Opposition“ zusehends in die Defensive geraten. Noch vor einem halben Jahr wäre die Zustimmung der USA zu einer Waffenruhe undenkbar gewesen. War das Ziel, die syrische Regierung und Präsident Assad zu stürzen damals doch so nahe.

US-Regierungssprecher verliert die Nerven

Wie sehr man in der US-Administration von der nunmehrigen Situation getroffen ist, zeigt die verbale Entgleisung des Sprechers des US-Außenministeriums, Mark Toner. Einige Stunden vor Abschluss der Vereinbarung über die Waffenruhe hatte er in Washington in rüdem Ton erklärt, dass es für Russland an der Zeit wäre, "konkrete Taten zu unternehmen oder die Fresse zu halten".

In einer Reaktion erwiderte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, dass der Kommunikationsstil der US-Diplomaten gegenüber Russland völlig unzulässig sei und ergänzte: „Solange Russland die Fresse nicht hält, haben Sie die Chance, sich über die wirkliche Lage in Syrien zu informieren.“

USA haben Plan B

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma Russlands, Alexej Puschkow verbreitet seinen Eindruck der Lage über Twitter folgendermaßen: „In den USA haben viele die Feuerpause in Syrien als eigene Niederlage wahrgenommen: Zeitungen sind entrüstet, Neokonservative schockiert. Die Hauptbedrohung für die Waffenruhe geht von deren Gegnern in Washington und Verbündeten aus der bewaffneten syrischen Opposition aus. Sie haben einen gemeinsamen Plan B.“

Es scheint wirklich so zu sein, als gäben die Kriegstreiber in Geheimdienst- und Regierungskreisen den Kampf um Syrien noch nicht verloren, wird doch verlautet, dass man Russland einen echten Schmerz zufügen wolle. Den Waffenstillstand halte man für eine Kriegslist. So wird geargwöhnt, dass Russland den Waffenstillstands-Prozess nutzen würde, um Schlüsselgebiete in Syrien zu erobern.

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