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Ein Hotspot für den Drogenhandel in Wien ist die U-Bahnstation am Handelskai.

6. März 2016 / 15:11 Uhr

Blutige Messerschlacht bei U6-Station in Wien: Ausländerbanden kämpfen um den Drogenmarkt

Drogenkrieg, Messerschlachten, Sittenwächter im Einkaufszentrum und fast täglich wird von einem sexuellen Übergriff oder gar von einer Vergewaltigung berichtet. Wer traut sich in Wien nächtens noch auf die Straße? Samstagabend eskalierte die angespannte Situation zwischen Ausländergruppen in Wien-Brigittenau: Bei der U-Bahn-Station Handelskai nahe der Millennium City lieferten sich Tschetschenen und Afghanen eine brutale Messerschlacht. Sieben Menschen wurden durch Messerstiche verletzt. Augenzeugen berichteten, dass die Jugendlichen mit Messern, Eisenstangen und Holzstangen aufeinander losgingen.

Wien als gefährliches Pflaster

Als der Schauspieler Helmut Qualitinger einst von Brutalität sprach, meinte er das Fußballspiel in der damaligen Staatsliga zwischen Simmering und Kapfenberg. Die Zeiten haben sich so verschlechtert, dass Qualtinger – würde er noch leben – die Brutalität wohl neu definieren müsste. Heute braucht man nicht mehr Fußballspieler zu sein, um die Gefahr einer Verletzung in Kauf nehmen zu müssen. Heute ist es schon gefährlich, auf die Straße zu gehen. In Wien ganz besonders. Denn dort kann man als Unbeteiligter schnell in tumultartige Szenen verwickelt werden und zu Schaden kommen.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Was Samstagabend bei der U6-Station in Wien-Brigittenau passierte, ist ja längst kein Einzelfall mehr. Bis zu 50 Personen – auf der einen Seite tschetschenische, auf der anderen Seite afghanische Jugendliche – prügelten mit Eisen- und Holzstangen aufeinander ein. Im Nahkampf stachen sie mit Messern zu. Es grenzt an ein Wunder, dass es nur sieben Verletzte gab, zwei von ihnen waren laut Polizei auch kurz in Lebensgefahr. Sechs mutmaßliche Täter wurden festgenommen.

Gegen zwei Beschuldigte wird nun wegen versuchten Mordes ermittelt, gegen fünf Jugendliche wegen absichtlich schwerer Körperverletzung. Zahlreiche Beteiligte flüchteten noch vor dem Eintreffen der Polizei. Daher sei es "momentan auch nicht möglich zu sagen, wer wem welche Verletzungen zugefügt hat", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger gegenüber dem ORF.

Revierkampf im Drogenkrieg

Über den Grund der Messerschlacht gibt es bislang nur Vermutungen. Es könnte ein Revierkampf um die Vorherrschaft auf dem Drogenmarkt gewesen sein. Um diesen sollen vor allem Afghanen, Tschetschenen und Nigerianer kämpfen. Dazu würde auch der Vorfall Anfang der Woche in Wien-Meidling passen: In der Nähe der U6-Station am Schedifkaplatz wurden zwei Nigerianer niedergestochen und einer mit einem Stein halb tot geschlagen. Die Täter sollen auch dort Afghanen gewesen sein.

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