Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Nach den Pfiffen aus den eigenen Reihen, macht Werner Faymann einen verzweifelten Eindruck.

11. März 2016 / 13:04 Uhr

Faymann in eigener Partei ausgepfiffen: “Raus aus dem rechten Eck, Werner!”

Will der SPÖ-Chef Werner Faymann lieber wie HC Strache als ein roter Genosse sein, um seine Macht zu erhalten? Viele in der eigenen Partei sehen das offenbar so und machten ihrem Unmut bei der Klubklausur der Wiener SPÖ Luft: Es gab lautstarke Pfiffe, als ihr Vorsitzender die Bühne betrat, und die Sozialistische Jugend streckte Plakate mit der Aufschrift "Raus aus dem rechten Eck, Werner!" in die Höhe. Da wurde dann auch Faymann zum Rumpelstilzchen und schrie in die versammelte Menge: "Wir schaffen das nicht. Es ist keine Schande zu sagen, dass wir das nicht schaffen!"

Konflikt in der Flüchtlingsfrage

Der Konflikt um die Haltung in der Flüchtlingsfrage schade der SPÖ "massiv", sagte Politologe Peter Filzmaier am Donnerstag im ORF. Zum einen würden sich Teile der Wiener SPÖ gegen Bundeskanzler Werner Faymann stellen, zudem gebe es Streit zwischen den Bezirken und auch innerhalb der Wiener Stadtregierung. Tatsächlich wurde die gesamte Klubklausur vom Flüchtlingsthema dermaßen überschattet, dass selbst die skurrile Forderung des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl, ein Gymnasium für alle zu schaffen, in der Öffentlichkeit völlig unterging.

Bei Umfragen dramatisch abgerutscht

Die Genossen sehen Werner "im rechten Eck", weil er in der Flüchtlingsfrage einen radikalen Kurswechsel vollzog und immer mehr auf Linie von HC Strache agiert. Aber was sollte der Parteivorsitzende der SPÖ denn tun? Nachdem Faymann offene Grenzen propagierte, Hand in Hand mit Angela Merkel die Willkommenskultur pflegte, bei jeder Gelegenheit den Satz "Wir schaffen das!" von sich gab, von Obergrenzen und Zäunen partout nichts wissen wollte, rutschte die SPÖ bei allen Umfragen dramatisch ab.

Während die Freiheitlichen weit über der 30-Prozent-Marke ihre Führung stets ausbauten, kam die SPÖ nahe von 20 Prozent zu liegen und drohte sogar, zur Kleinpartei degradiert zu werden. Anführer einer solchen Liliputpartei wollte Faymann nicht sein, weshalb er über Nacht versuchte, in die Fußstapfen von HC Strache zu treten. Hätte er das nicht gemacht und den Schaden, den er bereits angerichtet hat, nochmals vergrößert, wäre es vorbei gewesen mit seiner politischen Karriere als SPÖ-Chef. 

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

17.

Apr

20:57 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link