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14. März 2016 / 22:53 Uhr

Tausende protestierten bei FPÖ-Kundgebung gegen Asyl-Politik

Tausende Wienerinnen und Wiener kamen zur Protestkundgebung der FPÖ nach Liesing, um gegen die Flüchtlings- und "Willkommenspolitik" der Bundesregierung zu demonstrieren. Kirchenglocken – sofern sie gegen die Demo geläutet haben sollten – waren vom Liesinger Platz aus nicht zu hören. Linke Störenfriede versuchten sich vereinzelt in die Menge der Protestbürger zu mischen, die Gegendemo fand abgeschirmt von hunderten Polizisten weit entfernt von der FPÖ-Kundgebung statt.

"Faymann soll zur Merkel ziehen"

Transparente – etwa mit der Aufschrift „Nein zum Asylanten-Heim“ – und unzählige Kamerateams samt Journalisten rundeten das Bild vor der FPÖ-Bühne ab. Im Zuge von Interviews machten viele Bürger ihrem Ärger bereits vor Beginn der Reden Luft. „Sie haben die schönsten Handys“, ärgerte sich eine Frau über die Flüchtlinge und bekrittelte, dass es diesen besser gehe als Menschen, die von der Mindestsicherung leben müssten. Immer wieder wurde auch Bundeskanzler Faymann kritisiert. „Der soll zur Merkel ziehen“, sagte ein Bürger ins Journalistenmikro.

Faymann hat „nachgemerkelt“

Der Wiener FPÖ-Gemeinderat und Liesinger Bezirksobmann Wolfgang Jung trat als erster ans Rednerpult. Über die Willkommenskultur der Bundesregierung wusste er nichts Erfreuliches zu berichten: „Diese Politik spaltet die Bevölkerung!“ Flüchtlingsmassenquartieren erteilte er eine klare Absage. „Wenn jeder der 100.000 Willkommensrufer einen Flüchtling aufnehmen würde, bräuchten wir solche Einrichtungen gar nicht“, stellte er klar. Dass die Liesinger Bevölkerung kein Massenquartier haben möchte, konnte Jung mit mehr als 7.000 Unterschriften belegen, die von einer Bürgerinitiative gesammelt wurden. „Die Kriminalstatistik, die offenbart, dass jeder zweite Flüchtling mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, bestätigt die Befürchtungen der Bürger“, so Jung.

Über einen Liesinger wusste Jung nur Schlechtes zur Berichten – nämlich über Bundeskanzler Werner Faymann. Dieser spiele den starken Mann, weil gerade Bundespräsidentschaftswahlen seien, ansonsten habe er stets die deutsche Kanzlerin „nachgemerkelt“. Den Zuhörern versprach Jung: „Wir lassen die Liesinger nicht im Stich!“

"Es ist unsere Pflicht Widerstand zu leisten!"

Auch der freiheitliche Vizebürgermeister Johann Gudenus kritisierte die Flüchtlingsbewegung. Ins Visier nahm er federführend die rot-grüne Wiener Stadtregierung, die demnächst das Baugesetz derart abändern will, damit überall in Wien Flüchtlingscontainer gebaut werden können, die bis zu 15 Jahre bestehen bleiben könnten, ohne dass die Anrainer ein Mitspracherecht hätten. Die FPÖ werde das Gesetz beim Verfassungsgerichtshof anfechten, kündigte er an. „Es ist unsere Pflicht, Widerstand zu leisten“, betonte Gudenus. Das „System Häupl“ müsse abgewählt werden. Buh-Rufe erntete bei der Protestkundgebung übrigens Häupls Sohn, als der blaue Vizebürgermeister daran erinnerte, dass dieser die Protestteilnehmer als „rechten Abschaum“ bezeichnet habe.

"Faymann muss sich entschuldigen"

Schlussendlich ergriff FPÖ-Obmann HC Strache das Wort. Er strich die Wichtigkeit der Protestkundgebung hervor, um Flagge gegen die Bundesregierung zu zeigen: „Würden wir heute nicht hier stehen, würden sie uns wieder negieren!“ Über all die Jahre habe die FPÖ mit ihren Warnungen in Sachen Asylmissbrauch und Islamismus Recht behalten. Dennoch sei er immer als Hetzer diffamiert worden, kritisierte der FPÖ-Obmann, der sich wunderte, ob es dafür jemals eine Entschuldigung geben werde. Entschuldigen müsste sich Bundeskanzler Faymann auch beim ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Orbán habe mit seinem Zaun seine Bevölkerung geschützt und sei dafür massiv von Faymann angegriffen worden. Die Unehrlichkeit habe jedenfalls einen Namen: „Sie heißt Werner Faymann!“

Kritik an "Hasenstallzaun" und "Nordkorea-Fernsehen"

Über den österreichischen Zaun meinte Strache: „Das ist ein Hasenstallzaun!“ Das Bundesheer sei zu einem Willkommenskomitee verkommen, das Flüchtlinge mit einer Gulaschkanone empfange. Ins Visier nahm Strache auch die Rolle der Medien. Insbesondere kritisierte er den ORF. Weil es mit Faymann als alleinigem Gast beim „Im Zentrum“ eine Fernsehsendung a la Nordkorea gab, forderte Strache einmal mehr das Ende der ORF-Zwangsgebühr: „Da muss die Müllgebühr reichen!“ Im Publikum war mehrmals das Wort „Lügenpresse“ zu hören.

"Tauschen wir die Politiker aus!"

Schließlich meinte der FPÖ-Obmann: „Tauschen wir die Politiker aus, bevor sie das Volk austauschen. Wir dürfen nicht bis 2018 warten“, spielte der FPÖ-Obmann auf eine vorgezogene Nationalratswahl an. Tosender Applaus war ihm sicher. Die Bundeshymne, gesungen in der Originalfassung, beendete die Kundgebung.

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