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Hat die EU-Verhandler gekonnt über den Tisch gezogen: der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu.

24. März 2016 / 18:02 Uhr

Geheimpassus in Türkei-EU-Kuhhandel: Europa muss zusätzlich hunderttausende Migranten aufnehmen

Das war ja zu erwarten: Abgesehen von den bisher schon bekannten, für uns katastrophalen Vereinbarungen zwischen der EU und der Türkei gibt es einen weiteren Punkt, der bisher wohlweislich verschwiegen wurde: Im Rahmen eines „Freiwilligen humanitären Aufnahmesystems“ sollen hunderttausende Migranten direkt von Europa aus der Türkei aufgenommen werden, egal, wie viele Einwanderer im Rahmen des beschlossenen Tauschpakets (illegale gegen „legale“) zu uns kommen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Nachdem sich die Freiwilligkeit, weitere „Flüchtlinge“ aufzunehmen, mittlerweise weitestgehend nur noch auf Deutschland respektive deren politische Führer beschränkt, werden unsere Nachbarn das wohl alleine stemmen müssen. Wobei Dank multikrimineller Reiselust und offener Grenzen gen Westen auch Österreich seine "Bereicherung" abbekommen wird.

Politiker üben sich in Stillschweigen

Festgeschrieben steht diese zusätzliche Belastung für Bürger und Steuergeld in Punkt vier des umstrittenen Kuhhandels, die die EU-Spitze mit den türkischen Machthabern ausgehandelt hat. Laut SZ hat ein von ihr darauf angesprochener Regierungschef die Existenz dieses Passus glatt bestritten, bis ihm ein Diplomat schwarz auf weiß das Gegenteil bewies. Auch seitens der deutschen Regierung hat man sich dazu bisher eher zurückgehalten.

Wie der Massenexodus in der Praxis funktionieren soll, ist völlig offen. Obwohl langsam immer mehr der 4.000 Experten, die bei der Rückführung der illegalen Einwanderer in die Türkei helfen sollen, in Griechenland eintreffen, herrscht dort noch immer Chaos und Ratlosigkeit. Dazu kommt die Frage, wie und womit ein solche Menge Menschen von der Türkei nach Europa transportiert werden sollen. Am wahrscheinlichsten erscheint der Transport mit zusammengefassten Heeres-Transportflugzeug-Geschwadern, die man aus der gesamten EU zusammenziehen müsste.

Transport und Unterbringung völlig ungeklärt

Das größte Fragezeichen steht aber hinter der Frage, wo diese neuerliche Migrantenflut untergebracht werden soll. Der Wohnungsmarkt ist hoffnungslos überlaufen, in den Lagern findet sich kaum noch Platz, und nach wie vor sind unzählige Kinder und Jugendliche ohne den wichtigen Turnunterricht, weil Sport- und Turnhallen zu Asylantenlagern umfunktioniert wurden – oder nach deren Auszug aufwendig saniert werden müssen. Der Bevölkerung reicht's. Von einer „Willkommenskultur“ ist schon lange nichts mehr zu bemerken, sofern es eine solche gegenüber illegalen Einwanderermassen überhaupt jemals auf breiter Basis gegeben hat.

Für die Türkei ein weiterer Gewinn des dubiosen Geschäftes, da sie auf diesem Weg zusätzlich Migranten los wird. Für Europa ein weiterer Beweis, wie hilflos und bürgerfeindlich die EU-Verhandler agieren.

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