Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Die Domkirche St.Stephan zu Wien als österreichisches Sinnbild des christlichen Abendlandes.

27. März 2016 / 10:22 Uhr

Kapitulation vor dem Zeitgeist – Eine Abrechnung mit der Migrationspolitik der Kirche in Österreich

Der spätestens seit der Flüchtlingskrise immer deutlicher zu Tage tretende Linksruck in der katholischen Kirche Österreichs, samt Anbiederung an das politisch korrekte Establishment, stößt immer mehr konservative Glaubige vor den Kopf. Insbesondere das öffentliche Agieren der obersten kirchlichen Instanz in unserem Lande gibt Anlass zu Sorge und Kritik.

Gastkommentar von Albert Pethö

Im Hohen Dom zu Sankt Stephan ist sie gehalten worden und am Radio haben wir sie gehört, die Silvesterpredigt von Wiens Erzbischof Schönborn zum Jahreswechsel auf 2016 hin. Eine schön gesprochene Predigt. Schön sprechen ist eine der ganz großen Begabungen von Christoph Schönborn. Und die episkopale Botschaft zu Beginn des Neuen Jahres?

Wir können natürlich nur unseren Eindruck wiedergeben, aber das war eben unser Eindruck, dass hier das ganz große und in die schönen Worte über Familie, Flüchtlinge und Religionsfreiheit dekorativ eingehüllte Anliegen jenes der Verharmlosung war. „Wir schaffen das“ hat der Kardinalerzbischof doch tatsächlich gesagt, die fragwürdigen Worte der fragwürdigen Frau Merkel wiederholend, derzeit und zum Schaden Europas deutsche Kanzlerin. Ja, die eminenten Aussagen über die Familie waren richtig und unterstützenswert; Schönborn hat auch für die konservativeren Katholiken gerne eine Wortspende bereit; die Politik hält sich ohnehin nicht daran und der schönbornsche „Katholizismus“ light wird hier mit ziemlicher Sicherheit niemals militant auftreten.

„Wir schaffen das“ auf Kosten der Bevölkerung

Und danach dann das „Wir schaffen das“. Was will er denn da schaffen? Worauf zielt der folgende dringliche Appell, das Land nicht zu spalten, von Mensch zu Mensch nett zu sein, die Religionsfreiheit stets als zentralen großen „Wert“ vor Augen zu haben? Könnte es sein, dass sich hier der Kardinal (und die übrigen Bischöfe und die Funktionäre der „Caritas“) in großartigster Großzügigkeit auf anderer Leute Kosten gefallen? Denn es sind das Steueraufkommen der autochthonen Bevölkerung und die Substanz des Landes, womit die Masseneinwanderung nach Österreich bezahlt wird, jene Masseneinwanderung, die derzeit gerade stattfindet und um die es in dieser Silvesterpredigt offenbar geht. Könnte es sein, dass die Katholiken hier einmal mehr von ihrem Bischof aufgefordert worden sind, das linke Politprojekt der völligen Überfremdung Österreichs und der nachhaltigen Destruktion seiner Identität gehorsam hinzunehmen? Was ist die unausgesprochene Botschaft dieser Predigt? Angepasst bleiben, auch mit Atheisten respektvoll im „Gespräch bleiben“, sich durch Bla-Bla einschläfern lassen, die Destruktion des Landes durch seine korrumpierte und unfähige Politkaste widerstandslos hinnehmen und entsagungsvoll die Linke wählen, weil ja alles andere „polarisieren“ und „spalten“ würde? (Eine Linke wählen, mit deren Potentaten der Herr Erzbischof ein so überaus gutes Einvernehmen pflegt, wie wir immer wieder öffentlich, mitunter auch vor Wahlen, vorgeführt bekommen?)

Gegen eine Kirchenpolitik ständiger Kapitulation

Selbstverständlich will man den Bischöfen nicht das Recht absprechen, Mitmenschlichkeit einzufordern; aber eine legitime Zuwendung zum Fremden steht schon auch in Zusammenhang mit den eigenen Möglichkeiten und der Bedachtnahme auf Verhältnismäßigkeit. Einfach einer Politik der offenen Türe das Wort reden, ohne jedes Nachdenken über die Konsequenzen, entfaltet nicht die Tugend der Caritas, sondern die Untugend der Verantwortungslosigkeit. Achtzig Prozent der Österreicher würden sich ein christliches Österreich wünschen, zitiert der Kardinal eine Statistik, nur um ebenso festzuhalten, dass es jedoch eine „Tatsache“ sei, dass der Anteil an „muslimischen Mitbürgern“ in Österreich wachse. Ja, es gäbe Angst vor islamistischem Terror, und die möchte Eminenz auch ernst genommen sehen, wie er versichert; aber da ist dann doch (und vor allem) diese „Tatsache“, dass immer mehr Muslime ins Land kommen und dass sich die „religiöse Landschaft“ eben ändere.

Soll uns hier die Botschaft eingeprägt werden, dass man gegen solche „Tatsachen“ ganz ganz bestimmt und sicher nichts machen könne (beziehungsweise solle) und jeder Widerspruch vergeblich bleibe? Ein freudig-resignatives „Ja“ zur totalen Kapitulation vor antichristlichem Zeitgeist und zu einer Politik auf Abwegen? Aber dann findet Wiens Erzbischof doch auch ein wenig zur Strenge, wenn er die achtzig Prozent, die lieber ein christliches Österreich als ein muslimisches haben wollen, sehr direkt mit der Frage konfrontiert, was sie selbst denn dazu beitragen, um das Land christlich zu halten? Wann sie zuletzt in der Heiligen Messe waren? Wann sie zuletzt in der Bibel gelesen haben? Gewiss berechtigte Fragen. Aber doch auch ein Weiterreichen der Karte des „Schwarzen Peters“, weg von der bischöflichen Verantwortung. Denn wer ist hier der Hirte und hat daher zu hüten und Sorge zu tragen?

„Wie soll Österreich christlich bleiben, wenn das religiöse Wissen an einem Tiefpunkt ist“, ist eine weitere der drängenden Fragen, die Eminenz beschwörend formuliert. Fragen, die freilich ergänzt gehören durch solche an den Erzbischof: Wann haben Sie, Eminenz, als Erzbischof von Wien jemals eine andere als für das Land und die Kirche selbstzerstörerische Politik betrieben? Ist Ihnen nie bewusst geworden, dass Ihre Anpassungs- und Unterwerfungsstrategie der Linken gegenüber nicht gut ausgehen kann — weder für die Herde noch für den Hirten? Wie soll religiöses Wissen noch vermittelt werden, wenn zunehmend immer mehr Katholiken den Eindruck bekommen, dass die Religionslehrer in Österreichs Schulen und die Kleriker vor den Mikrophonen in den Kirchen linkes Gedankengut und abstruse Häresien verbreiten? Und dieser Eindruck wird noch vertieft dadurch, dass es immer häufiger danach aussieht, dass Kleriker wie Lehrer, die noch den Mut haben, katholische Positionen zu vertreten, möglichst rasch aus dem Amt gedrängt werden. (Wir könnten da Namen in Erinnerung rufen und Zeugen benennen). Was tun Sie, Eminenz, um die Mission wieder in Gang zu setzen? Welche Ihrer Maßnahmen verkünden die Glorie des Herrn? Wir sehen nur, dass historisch wie architektonisch wertvolle Kirchen abgestoßen, gute Religionsbücher für den Lehrbetrieb nicht akzeptiert, „Reorganisationen“ in die falsche Richtung betrieben und erfolgreiche Gemeinden zugesperrt werden.

Fauler Friede unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit

Was tun Sie, um das Wort Christi weiterzugeben, außer sülzerne Predigten zu halten, die uns überdies in Widerspruch zu Ihren Taten zu stehen scheinen? Bedeutet Ihnen das Überleben des Glaubens in Österreich überhaupt noch etwas? Sind Sie für die Folgen Ihres Handelns völlig erblindet? Haben Sie keine Angst vor dem Gericht Gottes? Wann haben wir zuletzt in der Bibel gelesen? Soeben. Und uns ist dabei folgende Stelle aufgefallen, wir dürfen sie zitieren:

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (Matthäus 10,34).

Ist das vielleicht die direkte Antwort Christi an die Botschafter von Appeasement und Selbstaufgabe? Der Friede ist dem Christentum bekanntlich als ein hohes Gut vor Augen gestellt; aber offenbar nicht jeder „Friede“, nicht jener faule „Friede“ der Bequemlichkeit und des Wegsehens und des Schönredens, der die Kollaboration mit dem Übel und die Preisgabe der Wahrheit zur Bedingung hat, und sei diese Preisgabe auch mit dem Wort „Religionsfreiheit“ verdeckt.    

Albert Pethö ist Historiker und Herausgeber der Katholisch-konservativen Zeitschrift „Die Weiße Rose“.

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