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Verliert der Einsiedlerpark durch die Umgestaltung des Bades seinen Charakter?

29. März 2016 / 17:34 Uhr

Einsiedlerbad: Mangelnder Denkmalschutz könnte Objekt gefährden

Ein besonderes Baudenkmal in Wien-Margareten könnte schon bald  den Plänen der roten Bezirksvorstehung und damit der Spitzhacke zum Opfer fallen. In einer Anfragebeantwortung des SPÖ-Kulturministers Josef Ostermayer an  die FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein stellt dieser nun klar, dass kein „öffentliches Interesse“ an der Erhaltung des Einsiedlerbades am Einsiedlerplatz bestehe:

Das Bundesdenkmalamt überprüfte im Jahr 1993 die geschichtliche, künstlerische und sonstige kulturelle Bedeutung des Objektes. In einem Amtssachverständigengutachten wurde festgestellt, dass das 1889/90 errichtete und 1900 umgebaute Objekt nur mehr über eine stark vereinfachte Fassadengestaltung verfügte, rückwärtig mit einem modernen Zubau erweitert und im Inneren in seinen Architekturoberflächen in großen Teilen erneuert worden war. Mit Bescheid vom 22.02.1993, GZ 19.422/1/1993, stellte das Bundesdenkmalamt daher gemäß §§ 1 und 2 DMSG fest, dass kein öffentliches Interesse an der Erhaltung des Gebäudes im Sinne des Denkmalschutzgesetzes gegeben ist. Das Objekt steht daher nicht unter Denkmalschutz.

Das Bauprojekt wurde bisher weder dem Bundesdenkmalamt noch der zuständigen Fachabteilung des Bundeskanzleramtes zur Kenntnis gebracht.

Einsiedlerbad soll auf „Kinderbad“ umgebaut werden

Bereits seit 2014 werden Pläne gewälzt, dass das Einsiedlerbad am Einsiedlerplatz im 5. Wiener Gemeindebezirk zu einem sogenannten „Kinderbad“ umgebaut werden soll. Bisher war das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete „Tröpferlbad“ inklusive Sauna einem erwachsenen Publikum vorbehalten. Nun soll es umgebaut werden, wogegen sich sogar eine Bürgerinitiative gebildet hat. Unabhängig von der erhöhten Sicherheitsgefahr, die sich bei einer gemeinsamen Nutzung durch die bisherigen erwachsenen Gäste und die Kinder ableitet, fühlen sich die jetzigen Nutzer benachteiligt und wollen ihren Nutzungsbereich erhalten sehen.

Auch der Gesamtcharakter des Einsiedlerparks könnte massiv leiden. Die Bezirksvorstehung hingegen betont, dass es lediglich zu einem Umbau inklusive Bürgerbeteiligungsverfahren kommen wird. 

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