Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Auf Beleidigungen und Satire reagiert “Sultan Erdogan” nahezu alergisch. Nun wurde nach einer TV-Satire gar der deutsche Botschafter einbestellt.

29. März 2016 / 15:58 Uhr

Türkei bestellt deutschen Botschafter wegen TV-Satire über Erdogan ein

Der deutsche Botschafter in der Türkei, Martin Erdmann, wurde kürzlich in das türkische Außenministerium zitiert. Der Grund: Der deutsche Fernsehsender NDR produzierte eine in der ARD deutschlandweit ausgestrahlte Satire über die diktatorischen Anwandlungen des türkischen Machthabers Recep Tayyip Erdogan.

Anspielungen auf "Diktator Erdogan"

Die knapp zweiminütige Satire aus der Sendung "extra 3" wurde am 17. März in der ARD ausgestrahlt. Darin zu hören war ein Lied, in dem man sich über den türkischen Präsidenten lustig machte. Die Textstellen waren unter anderem: „Er lebt auf großem Fuß, der Boss vom Bosporus“ oder „Ein Journalist, der irgendwas verfasst, was Erdogan nicht passt, ist morgen schon im Knast“, in Anlehnung an die brutale Verfolgung von kritischen Journalisten und Oppositionellen in der Türkei. Auch der "Sultanspalast" Erdogans wurde ins Lächerliche gezogen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bekam angesichts ihrer Anbiederung an die Türkei ebenfalls ihr Fett ab. In einer Videosequenz, wo sich Erdogan und Merkel die Hand schütteln, ist zu hören: „Sei schön charmant, denn er hat dich in der Hand“.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Immer wieder werden in der Türkei Menschen verhaftet, die es wagen Erdogan öffentlich zu kritisieren. Für einen erhobenen Mittelfinger gegen den Staatschef musst eine Türkin gar 11 Monate in Gefängnis, in einem anderen Fall zeigte ein Türke seine eigene Ehefrau wegen einer Erdogan-Beleidigung an. 

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

19.

Apr

14:48 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link