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AKP

4. April 2016 / 15:55 Uhr

Pädagoge vergewaltigte 45 Zöglinge einer türkischen Islam-Schule

Nun hat auch die sittenstrenge Türkei ihren Sex-Skandal: In einer der Regierungspartei AKP nahestehenden Stiftung wurden 45 Zöglinge einer Islamschule von einem Pädagogen vergewaltigt. Für noch größeren Wirbel sorgt der Versuch der Staatsanwaltschaft, die Sache geheimzuhalten.

Falsche Übersetzung brachte Recherchen in Gang

Laut heute.at nahm die unappetitliche Geschichte ihren Ausgang in einer Falschmeldung im Internet, in der der türkischen Familienministerin Sema Ramazanoglu in zahlreichen Medien die Aussage unterstellt wurde, dass bei einer einmaligen Vergewaltigung eh nichts passiert sei. Nachrecherchen der Falschmeldungs-Seite mimikama.at ergaben nicht nur, dass die Ministerin etwas ganz anderes gesagt hatte.

Islam-Schule steht Erdogans AKP nahe

Tatsächlich hatte der Pädagoge Muammar P. insgesamt 45 Schüler einer Grund- und Mittelschule der ENSAR-Stiftung vergewaltigt. Besonders peinlich ist der Umstand, dass die Stiftung der türkischen Partei AKP und somit auch Präsident Recep Tayyip Erdogan nahe steht. Sie soll religiöse und moralische Werte des Islam vermitteln und auch Prediger und Imame ausbilden.

Schon davor drei Pädagogen als Vergewaltiger entlassen

Familienministerin Ramazanoglu hatte in ihrer Stellungnahme erklärt, dass man die Stiftung wegen eines Einzelfalles nicht diskreditieren dürfe. Auch damit hat sie nicht ganz recht, denn in der ENSAR ist dies eben kein Einzelfall: Seit 1980 wurden laut mimikama.at bereits drei Pädagogen wegen Vergewaltigung von Schülern entlassen.

Schweigegebot: Journalistin nach Bericht gekündigt

Die Staatsanwaltschaft wollte die grausige Geschichte gleich ganz unter den Teppich kehren. Sie fordert für den Täter zwar 350 Jahre Haft, erließ aber gleichzeitig ein Verbreitungs- und Veröffentlichungsverbot. Die Moderatorin Ece Zereycan, die in einer Sendung von Halk TV dennoch über den Skandal berichtete, wurde fristlos gekündigt. Die Vermutung, dass hier seitens der AKP (wieder einmal) Druck auf die Sender-Leitung ausgeübt wurde, liegt nahe.

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