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17. April 2016 / 16:20 Uhr

Küniglberg: Skandal um Sozialbau AG Reihenhäuser

Die Sozialbau AG sorgt erneut für negative Schlagzeilen. Diesmal abseits des Ex-Club 45-Mannes Herbert Ludl: Ihr Prokurist Martin Keineder lebt nobel in einer mit Wohnbauförderung errichteten Reihenhaussiedlung des Unternehmens am Küniglberg in Hietzing. Derweil prozessierten verzweifelte Mieter der Anlage und deren Erben um ihre Rechte.

In den 1960ern errichtete die Sozialbau AG eine Doppelhaussiedlung zwischen der Küniglberggasse und der Pacassistraße in Wien-Hietzing. Die Stadt Wien fungierte als Baurechtsgeber. Den Bewohnern der beschaulichen Anlage wurde in den Ursprungsverträgen Eigentum an den begehrten Reihenhäusern zugesichert, wie Die Presse exklusiv berichtet:

„Es ist vorgesehen, das Eigentum jeder einzelnen Baurechtseinlage je zu einer ideellen Hälfte auf die Inhaber der beiden darauf errichteten Einfamilienhäuser zu übertragen.“

Erben pochen auf ihre Rechte

Die Bewohner wurden nach eigenen Angaben wie Eigentümer behandelt: Teils umfangreiche Erhaltungsarbeiten seien auf eigene Kosten getragen worden. Die Erben der ersten Bewohnergeneration machte bittere Erfahrungen: Seitens der Sozialbau AG wurden die „Nachfahren nicht als Erben anerkannt und konnten auch nicht ohne weiteres in die Verträge eintreten.“ Ein kleiner Klagsreigen begann. Doch trotz der über weite Strecken identischen juristischen Ausgangslage kam es zu unterschiedlichsten Urteilssprüchen. Doch wenn zwei sich streiten, dann freut sich der Dritte.

Fragen bleiben offen

Eines der besagten Häuser ist an die Sozialbau AG zurückgefallen. Ein Mieter wurde vermutlich schnell gefunden. Es ist Martin Keineder, heute Prokurist des namentlich gemeinnützigen Unternehmens. Presseanfragen, wie Keineder zu seinem Haus gekommen ist, blieben unbeantwortet. Wie lang die Vormerkliste für das Häuschen war und ob es auch öffentlich beworben wurde, ist daher nicht bekannt.

Die Causa Josef Muchitsch

Es ist nicht das erste Mal, dass die Wohnungsvergaben des SPÖ-dominierten Unternehmens kritisiert werden. Im Juni des Vorjahres sorgte der SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Sozialsprecher Josef Muchitsch für Aufsehen: Der Großverdiener und Multifunktionär mietete eine mit Wohnbauförderung errichtete Wohnung der Sozialbau AG in der Piaristengasse im 8. Wiener Gemeindebezirk. Parlamentsnähe versteht sich hier von selbst, doch das Mietentgelt sorgte für Empörung. Die monatliche Vorschreibung lag bei lächerlichen 285,99 Euro – inklusive Betriebskosten. Politischer und medialer Druck bewogen den Abgeordneten schließlich dazu, die Wohnung zu räumen.

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