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Der leitende Anti-Terror Beamte der EU möchte zukünfte IS-Rückkehrer nicht kriminalisieren, da die meisten ohnehin “traumatisiert” sein könnten.

Is

18. April 2016 / 15:00 Uhr

EU will “ehemalige” Islamisten nicht kriminalisieren, sondern für Anti-Terror Arbeit anwerben

Der leitende Anti-Terror-Beamte der Europäischen Union, Gilles de Kerchove, lässt mit einem Vorschlag zur Bekämpfung des Terrorismus in Europa aufhorchen. Der Holländer plädiert dafür, ehemaligen Dschihadisten des Islamischen Staates eine öffentliche Bühne zu bieten, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. Auch in die Anti-Terror-Arbeit könnten sie künftig eingebunden werden.

"Dschihadisten dürfen nicht kriminalisiert werden"

De Kerchove meinte, viele der zurückkehrenden Kämpfer hätten ohnehin "kein Blut an den Händen" und seien von den Praktiken des Islamischen Staates eher schockiert und traumatisiert worden. Genau diese Rückkehrer könnte sich der EU-Beamte zukünftig als öffentliche Sprecher vorstellen, die medienwirksam in jedem Mitgliedsstaat gegen die "Faszination des IS" werben sollen. Auch spricht er sich gegen eine Kriminalisierung mutmaßlicher Dschihadisten, die nach Europa zurückkehren, aus. Dies wäre "unproduktiv" und würde den Justizsystemen nur die "Last" neuer, komplizierter und teurer Gegenmaßnahmen aufbürden.

Neueste Statistiken gehen davon aus, dass bis zu 30 Prozent der nach Syrien und dem Irak gereisten Kämpfer wieder nach Europa zurückkehren und somit ein enormes Sicherheitsrisiko darstellen. Die jüngsten Terrorakte in Brüssel und Paris begingen ebenfalls Syrien-Rückkehrer.

Niedere IS-Kämpfer "keine Gefahr"

Doch den EU-Beamten dürften die Statistiken und jüngsten Ereignisse nicht kümmern. Im Gegenteil: De Kerchove meinte sogar, niederen IS-Kämpfern, die "nur" Geschirr gewaschen, in der hinteren Front gedient haben und möglicherweise durch die brutalen Folter- und Tötungsmethoden "traumatisiert" wurden, sollte nach ihrer Rückkehr kein Prozess mit anschließender Hafststrafe gemacht werden. Das Gefängnis führe lediglich zu einer weiteren Radikalisierung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Gegenzug werden EU-Staaten mit Sozialprogrammen für IS-Rückkehrer als lobendens Beispiel herangezogen.

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