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20. April 2016 / 15:36 Uhr

Zehn Jahre Fall Bakary J.: “Folterpolizisten” mit 75 Auszeichnungen und 53 erfolgreichen Abschiebungen

Der ominöse Kriminalfall Bakary Jassey nahm vor fast genau zehn Jahren (am 7. April 2006) seinen Anfang, als der wiederholt straffällig gewordene Gambier in seine Heimat abgeschoben werden sollte, dies aber durch Randalieren im Flugzeug (vermutlich nicht zum ersten Mal) verhinderte. Was dann folgte, ist hinlänglich bekannt – etliche Fragen, etwa wer die an ihn bezahlten 110.000 Euro „Schmerzengeld“ berechnet und freigegeben hat, sind nach wie vor offen.

Medien wollten ihr Opfer – und bekamen es

Jene drei ehemaligen Wega-Beamten, die den Tobenden „gefoltert“ haben sollen, bestreiten dies bis heute und erklären ihr damaliges Geständnis mit einem „Kuhhandel“ ihres Anwaltes mit dem damaligen Richter, der ihnen angesichts der medialen Vorverurteilung einen Verbleib bei der Polizei versprach, wenn sie alles zugeben. Tatsächlich fiel die Strafe, wie vereinbart, mild aus, die Polizei Wien warf die drei aber, entgegen vorheriger Absprachen, trotzdem hinaus. Die geifernden Medien, angestachelt von „Amnesty International“, hatten ihre Opfer. Einem Wiederaufnahmeantrag der drei Betroffenen, die etliche neue Beweise für ihre Unschuld vorbringen wollten, gab das Gericht nicht statt.

Anlässlich des „Jahrestages“ stellte die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein, die sich mit dem Thema Bakary J. (alias Baidjanko M., alias Faiteh B.) seit Jahren intensiv beschäftigt, einige Fragen zur Reputation der drei Ex-Wega-Beamten an die Innenministerin. Die Antworten aus dem Ministerium (BMI) untermauern die Unschuldsbezeugungen der angeblichen „Folterpolizisten“ stark.

Hochdekorierte Vollprofis drehen kollektiv durch?

So wollte Belakowitsch-Jenewein wissen, wie viele Abschiebungen die drei vor jener (wegen Randalierens abgebrochenen) von Bakary Jassey erfolgreich begleitet hätten – laut BMI waren es 53. Weiters wurde gefragt, wie viele Auszeichnungen die Beamten im Laufe ihrer Karriere erhalten hätten – laut BMI respektable 72 Auszeichnungen/Belobigungen sowie drei Orden. Frage drei lautete, wie lange die Ex-Polizisten im Exekutivdienst waren – laut BMI 20, 27 und 30 Jahre. Auf die Frage, ob es in dieser Zeit jemals Probleme im Verhalten, beispielsweise aggressives Verhalten, gegeben hätte, antwortete das BMI klar mit nein.

Es ergibt sich somit das Bild dreier langjähriger, erfahrener, vielfach ausgezeichneter und hochprofessioneller Spezialisten, wie sie sich jeder Vorgesetzte (und auch die Bevölkerung) nur wünschen kann. Ausgerechnet solche Vollprofis drehen dann plötzlich kollektiv durch, misshandeln einen Schübling, liefern ihn sichtbar verletzt wieder in der Schubhaft ab – und warten dann darauf, dass sie ihren Job verlieren? Klar, jeder hat einmal einen schlechten Tag, manchmal auch einen Aussetzer – aber dass gleich drei hochqualifizierte Spezialisten auf Anhieb alles vergessen, was sie vorher jahrzehntelang praktiziert haben und sich und ihre Familien existenziell gefährden (einer der drei hat sechs Kinder), ist so wahrscheinlich wie die Redlichkeit der dunkelhäutigen „Schutzsuchenden“, die rund um die Uhr Wiens U-Bahn-Stationen belagern.

 

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