London, immerhin eine der größten Städte Europas, könnte schon bald von einem Moslem regiert werden. Der 46-Jährige Sadiq Khan gilt als aussichtsreichster Kandidat bei der Bürgermeisterwahl am 5. Mai in der britischen Hauptstadt. Khan ist Sohn muslimischer Einwanderer aus Pakistan und tritt für die Labour Party an.
"Zu viele Weiße arbeiten für U-Bahn"
Der einzge Gegenkandidat Zac Goldsmith von den Konservativen liegt laut jüngsten Umfragen bereits 20 Prozent hinter dem Muslim. Khan fiel in der Vergangenheit immer wieder durch fragwürdige Aussagen und Auftritte auf. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Einwandererviertel Brixton meinte der Bürgermeisterkandidat etwa, in den Betrieben rund um die Londoner U-Bahn würden "zu viele Weiße" arbeiten. Dies wolle er als Bürgermeister ändern, damit auch die Bedürfnisse von "Nicht-Weißen" stärker berücksichtigt werden. In London ist bereits die Mehrheit der Bevölkerung "nicht-weiß". Auch mit radikalen muslimischen Predigern ließ sich Khan in der Vergangenheit immer wieder blicken, etwa bei Podiumsdiskussionen.
Aber Sadiq Khan, einstmals erster muslimischer Kabinettsminister unter der Labour-Regierung, spricht sich auch für einen Verbleib Großbritanniens in der EU aus, während sein Gegenkandidat Goldsmith ebenso wie der momentane Bürgermeister Boris Johnson einen Brexit befürworten.
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