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Gerade in der Corona-Zeit war und ist kritischer Journalismus  im Mainstream kaum noch zu finden – aber er bildet ihn sich ein.

3. Mai 2021 / 22:19 Uhr

„Was wäre, wenn es nur eine Meinung gäbe?“ – Dann liest man Österreichs Mainstream-Medien

Der „Verband österreichischer Zeitungen“ (VÖZ) feierte heute, Montag, den Internationalen Tag der Pressefreiheit. Diese Schlagzeile war in allen Mitgliedsmedien des VÖZ erschienen.

Kommentar von unzensurix

Darin feiern sich jene Zeitungen, die seit mehr als einem Jahr jede Unabhängigkeit vermissen lassen und von der schwarz-grünen Regierung für eine regierungshuldigende Berichterstattung mit täglich 2,7 Millionen Euro (!) eingekauft wurden. Oder wie sonst soll man es bezeichnen, dass allein die Kronen Zeitung, krone.at, krone.tv und Kronehit im Jahr 2020 sage und schreibe 34,3 Millionen Euro an Werbegelder von „öffentlichen“ Rechtsträgern (gemäß Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz) erhalten haben. So viel wie nie zuvor.

Seit der alliierten Besatzungszeit gab es kein derartiges Abhängigkeitsverhältnis der Medien von den Herrschenden bis zur Regierung von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Unglaubliche Selbstbeweihräucherung

Und dennoch, oder gerade deshalb, liest man in der Selbstbeweihräucherung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit die rhetorische Frage:

Mit der Schlagzeile „Was wäre, wenn es nur eine Meinung gäbe?“ soll auf den täglichen Beitrag im Interesse der LeserInnen und des Landes aufmerksam gemacht werden.

Unglaublich, aber die Journalisten schreiben wirklich von „hinterfragen“, dass sie „Faktensicherheit“ schaffen würden und „unabhängige und unbestechliche Mittler“ zwischen Politik und Bürgern seien.

Einheitsbrei als Meinungspluralität

Wo hinterfragen Österreichs Mainstream-Medien etwa die Corona-Politik der Regierung, wie „unabhängig“ berichten sie, was vermitteln sie zwischen Politik und Bürgern? Die Mainstream-Medien servieren Tag für Tag eine Einheitsmeinung, die absolut regierungskonform ist.

Kritiker wie zuletzt die Schauspieler, die mit ihren Satire-Videos sehr leise Kritik an der Corona-Politik wagten, werden gnadenlos verunglimpft. Man scheut auch nicht vor kruden Märchen zurück, etwa wie man „Impfneid“ – andere sind schon geimpft, und Sie neiden denen das? – vermeiden könne. Ganz nach dem Motto: „Anno 1944: Warum darf DER schon an die Front und ich nicht? So gehen Sie mit dem Einberufungsneid um.“ Absurder geht es nicht mehr.

Regierungs-Wohlwollen als Versicherung

Doch die ganzseitige Betonung der Meinungsfreiheit hat noch eine ganz andere Stoßrichtung: die Aufforderung an die Regierung, die so treuen „Mittler“-Dienste mit weiteren Millionen zu honorieren.

Kronen Zeitung
Kronen Zeitung

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