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Der “Gangster-Rapper”, der Frauen als Schlampen und Fotzen bezeichnet, wählt Alexander Van der Bellen.

5. Mai 2016 / 11:00 Uhr

Moslem-Rapper Nazar im ORF: “Ich mag Schwule, die nehmen uns die Frauen nicht weg!”

In der ORF-Sendung "Willkommen Österreich" fragte Moderator Dirk Stermann seinen Gast, den Rapper Nazar: "Würdest du sagen, du bist integriert?" Darauf Nazar:

Ja, ich mein, ich hab noch keine Frauen am Praterstern angegriffen, deshalb gehe ich mal davon aus.

Dieser Satz, von den Moderatoren Christoph Grissemann und Dirk Stermann als "starker Tobak" abgetan, war wohl mehr als das: Eine Beleidigung für alle Frauen, die mit Migranten unliebsame Begegnungen hatten oder von ihnen – wie die 21-jährige Studentin in der Toilette am Praterstern oder die 17-Jährige im Linzer Park – brutal vergewaltigt wurden.

Schlampen und Fotzen auf persisch

Wenn man weiß, dass die drei mutmaßlichen afghanischen Täter vom Praterstern trotz ihrer schrecklichen Verbrechen nicht abgeschoben werden können, vielleicht mit zwei Jahren Gefängnis davonkommen und nachher sogar Mindestsicherung kassieren, macht die Aussage des "Gangster-Rappers" Nazar noch wütender. Der "Bürgermeister von Favoriten" – von Stermann und Grissemann so bezeichnet, weil er im 10. Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen ist und dort nach wie vor lebt – will gegen Frauen nichts haben, wie er in der Sendung versicherte. Er würde mit "jeder gerne Sex haben, die es auch mit ihm wolle", doch in seinen Liedertexten werden sie als Schlampen und Fotzen beschrieben. Neuerdings nicht mehr: Für Schlampen und Fotzen würde er jetzt persische Wörter verwenden, so Nazar in "Willkommen Österreich".

Schwule nehmen uns die Frauen nicht weg

Auf die Frage, ob er als "Gangster-Rapper" Schwule verachte, meinte Nazar: "Nein, das wird nur von Medien so dargestellt. Ich habe nichts gegen Schwule, weil die nehmen uns die Frauen nicht weg." Einfach gestrickt, wie der "Bürgermeister von Favoriten" eben ist, durfte er auch seine Sympathie für einen Bundespräsidentschaftskandidaten kundtun. Er habe Alexander Van der Bellen gewählt, meinte er, obwohl er zuerst Irmgard Griss favorisiert hätte. Doch die, so Nazar, wäre bei der ORF-"Wahlfahrt" mit Hanno Settele zu diesem zu "motzig" gewesen.

Wahlempfehlung für Van der Bellen

Spätestens jetzt wurde klar, warum der ORF den Rapper Nazar in die Sendung holte. Der Mann, der HC Strache auf der Bühne als "Hurensohn" bezeichnete und dafür zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, sollte wohl für die Stichwahl eine Wahlempfehlung abgeben. Diese wollten Grissemann und Stermann dann auch von Hanno Settele, dem zweiten Gast im Studio, herauspressen. Ohne Erfolg. Settele bezeichnete den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer als "umgänglichen Menschen, der sich für Dinge einsetzt, die er in seinem Leben selbst erlebt hat". Als Settele dazu fügte, Hofer sei das sanfte Gesicht der Partei, atmete Dirk Stermann sichtlich durch und ergänzte sofort: "Die Österreicher glauben, er sei vom Himmel geschickt."

FPÖ-Hasser Welke als nächster Gast

Apropos vom Himmel geschickt: Für die nächste Sendung am 10. Mai wurde der ZDF-"heute show" Moderator Oliver Welke angekündigt. Dieser hatte die FPÖ und Norbert Hofer in seiner vergangenen Satire-Sendung durch den Dreck gezogen, zudem postete die "heute show"-Redaktion nach dem Ergebnis der Bundespräsidentenwahl vom 24. April auf Facebook ein Hakenkreuz-Schnitzel für die "Ösis". Dass ein Mann diesen Formats so kurz vor der Stichwahl als Helfer für Alexander Van der Bellen eingeflogen wird, ist – satirisch gesehen – reiner Zufall.

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