Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Zwei Wasserwerfer wie dieser standen mit 80 Wega-Spezialisten am Brenner bereit – mussten aber nicht eingreifen.

7. Mai 2016 / 19:19 Uhr

Linke “Grenzöffner” verwandelten Brenner erneut in Schlachtfeld

Zum bereits dritten Mal innerhalb eines Monats zeigten gewaltbereite und vielfach vermummte, linke Aktivisten heute, Samstag, am Brenner, was sie sich unter Demokratie vorstellen. Bereits seit Tagen hatten linke Gegner der geplanten Brenner-Kontrollen unter dem Titel „Tag des Kampfes“ ziemlich eindeutig zu gewalttätigen Ausschreitungen aufgerufen. Am Plakat ist neben dem Aufruf eine schwarze Gmit einer großen Zaunschere zu sehen.

Vermummte bewarfen Polizisten mit Feuer, Flaschen und Steinen

Wie der ORF am späten Nachmittag vermeldete, waren vor allem von italienischer Seite her rund 600 Demonstranten ab 14.30 Uhr dem Aufruf gefolgt und mit dem Zug aus Trient zur Grenze gekommen. Schwarzgekleidete Vermummte der Gruppe „Grenzen niederschlagen“ begannen sich dann ab etwa 16.00 eine wilde Straßenschlacht mit den rund 300 italienischen Polizeikräften zu liefern. Es flogen – ähnlich wie bei den beiden Demos am 4. bzw. 24. April – bengalische Feuer, Böller, Flaschen, Steine und andere Wurfgeschosse gegen die Beamten, die sich ihrerseits mit Wasserwerfern, Pfefferspray und Tränengas zur Wehr setzten. Laut Apa wurden 15 Randalierer, drei davon aus Österreich, festgenommen. Laut der Internetplattform Südtirol Online soll es auch etliche Verletzte gegeben haben.

Platzverbot, Wega und Wasserwerfer auf österreichischer Seite

Auf österreichischer Seite stellte die Exekutive 300 Polizisten, darunter 80 Spezialisten der Wega (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) mit zwei Wasserwerfern, zum Grenzschutz ab, die man laut Polizeidirektion Tirol aber „jederzeit aufstocken“ könne. Bis zum Abend blieb es allerdings ruhig, was nicht zuletzt dem bereits am 24. April bewährten und mit Absperrbändern gekennzeichneten Platzverbot im Grenzbereich zu verdanken war.

Keine Gewalt bei rechter Gegendemo

Von einer angeblichen Gegenkundgebung „Rechtsradikaler“ in Sterzing/Tirol war bis zuletzt nichts Näheres bekannt geworden, schon gar keine Gewaltexzesse wie bei den Linken. Auch über Festnahmen oder Verletzte am Brenner gab es bis zum Abend noch keine Auskünfte.

Einige Verkehrsbehinderungen – Schlacht um Bahnhof

Verkehrstechnisch kam es zu einigen Behinderungen: Der Grenzübergang selbst war nämlich gesperrt, der Verkehr wurde auf die Brennerautobahn (A13) umgeleitet. Aber auch dort sowie im Bahnverkehr kam es zu Unterbrechungen, denn die Randalierer wurden von den Carabinieri in den Bahnhofsbereich zurückgedrängt, wo die Schlacht weiter ging und schließlich in einen Sitzstreik mündete. Nach dem Rückzug der Chaoten fand die geschockte Bevölkerung von Trümmern und Scherben übersäte Straßen vor, wie nach einem Bürgerkrieg.

Lega Nord fordert exemplarische Strafen

Italiens oppositionelle Lega Nord hat die Krawalle bei der Kundgebung am Brenner verurteilt und exemplarische Strafen für die anarchistischen Demonstranten verlangt. "Der Abschaum Italiens hat sich heute am Brenner versammelt", kritisierte der Lega-Spitzenpolitiker Robert Calderoli, Vizepräsident des Senats.

"Ein Heer aus 500 Vermummten ist mit Schlägern, Eisenstangen, Steinen und explosivem Material gegen die italienischen Polizisten vorgegangen", kritisierte Calderoli. Er erklärte sich mit den italienischen Sicherheitskräften solidarisch, die mit Tränengas und Knüppelschlägen verhindert hätten, dass die Demonstranten nach Österreich eindringen.

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