Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Bei der Verleihung der Goldenen Kamera noch gefeierter Star, war der Sänger Xavier Naidoo dem NDR für den Song Contest zu umstritten.

25. Mai 2016 / 21:32 Uhr

Naidoo: “Demokratie hält nicht aus, dass ein kleiner Sänger aus Mannheim sein Maul aufmacht”

Er hat sich lange zurückgehalten, obwohl ihm vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) übel mitgespielt wurde: Der Sänger Xavier Naidoo sollte für Deutschland beim Song Contest 2016 an den Start gehen. Doch seine Nominierung wurde nach Protesten von Linken plötzlich wieder zurückgezogen – dem Vernehmen nach wegen umstrittenen politischen Äußerungen, etwa gegen Schwule. Am Dienstag nahm Naidoo nun erstmals Stellung zu diesem Vorfall, und zwar in der Doku "Die Xavier Naidoo-Story" auf Vox. Er sagte dem Sender:

Wenn es eine Demokratie nicht aushält, dass ein kleiner Sänger aus Mannheim sein Maul aufmacht, dann ist die Demokratie auch nichts wert.

Letzter Platz für Jamie-Lee Kriewitz

Der christliche Soul-Popper Xavier Naidoo hatte monatelang zu Kritik und untergriffigen Vorwürfen geschwiegen. Statt dem 44-Jährigen fuhr die nach dem Debakel um Naidoo in einem Vorentscheid ermittelte Sängerin Jamie-Lee Kriewitz zum Wettbewerb nach Stockholm, wo sie nur den letzten Platz belegte. In der Vox-Doku sagte Naidoo, dass er nach seiner Nominierung durch den NDR mit Protesten gerechnet habe:

Es war für mich immer klar, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob die in der Lage sein werden, mich auch wirklich durchzuboxen. Ich wusste natürlich, es wird einen Riesenshitstorm geben.

Verdacht auf Verhetzung

Er, Naidoo, habe sich aber auf den Wettbewerb gefreut und hätte sich "richtig reingekniet". Was hat der farbige Sänger nun so Schlimmes getan, dass ihn der NDR mit Liebesentzug bestrafte? Spiegel-Online berichtete 2012, dass gegen Xavier Naidoo die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Volksverhetzung ermittle. Laut Spiegel hätte Naidoo einen Song mit dem Rapper Kool Savas veröffentlicht, in dem er Homosexualität und Kindesmissbrauch in einen Zusammenhang stelle. Die Jugendorganisation der Linkspartei und die Landesarbeitsgemeinschaft queer.NRW qualifizierten Textstellen des Songs "Wo sind" als menschenverachtend und homophob. Stein des Anstoßes waren folgende Zeilen:

Ich schneid euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten. Ihr tötet Kinder und Föten und ich zerquetsch euch die Klöten. Ihr habt einfach keine Größe und eure kleinen Schwänze nicht im Griff. Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist? Wo sind unsere Helfer, unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?

Kritik an rituellem Kindesmissbrauch

Mit diesem Lied haben die beiden Künstler versucht, Kritik an rituellem Kindesmissbrauch zu üben. Naidoo erklärte in einem Interview mit dem Radiosender FFN:

Da geht es um furchtbare Ritualmorde an Kindern, die tatsächlich ganz viel in Europa passieren, über die aber nie jemand spricht, nie jemand berichtet.

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