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Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) predigt “soziales Denken”. Seine Funktionäre verstehen das offenbar falsch und cashen bei den Steuerzahlern frech ab.

29. Mai 2016 / 11:13 Uhr

Rote Bonzen kassieren ungeniert: Wiener SPÖ-Gemeinderätin verdient so viel wie der Kanzler

Auf ein Jahressalär von 288.454 Euro soll die Obfrau der gemeinnützigen Siedlungsunion und Wiener SPÖ-Gemeinderätin Ingrid Schubert kommen. Das wäre ungefähr das Einkommen von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und um rund 40.000 Euro mehr als der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) verdient. Wieder eine Sozialistin, die Wasser predigt, aber Wein trinkt.

"Habe keinen Acht-Stunden-Tag"

Im Kurier verteidigt die g'standene Sozialdemokratin, die ihre politische Heimat im 22. Wiener Gemeindebezirk hat, ihre Supergage:

Ich arbeite sehr viel und habe keinen Acht-Stunden-Tag, sondern einen Zwölf- bis 14-Stunden-Tag. Außerdem hafte ich als Obfrau mit meinem Privatvermögen für das Unternehmen.

Laut Kurier ist Ingrid Schubert als Bereichsleiterin in der Siedlungsunion für Neubau, Sanierung und Vertrieb zuständig, wofür ihr 9649,70 Euro brutto im Monat, 14-Mal im Jahr, bezahlt werden. Als Obfrau und Vorstandsmitglied der Genossenschaft kassiert sie zusätzlich eine monatliche Aufwandsentschädigung von 5.078 Euro. Dem nicht genug, gibt es dann noch ein Einkommen von 6.601,60 Euro (14-Mal jährlich versteht sich) für den Rathaus-Job als Gemeinderätin, das das Konto von Frau Schubert weiter auffettet.

21.329 Euro im Monat

Insgesamt kann sich der monatliche Lohn von 21.329 Euro sehen lassen. Da kann man getrost von einer stolzen Gage sprechen, welche die rote Funktionärin als Obfrau einer Genossenschaft mit 8.000 Wohnungen und 22 Mitarbeitern und für einen politischen Posten abkassiert. Kontrolliert wird die Parade-Sozialistin – wie kann es anders sein – von einem anderen Sozialisten: Thomas Reindl ist Aufsichtsratschef in der Siedlungsunion, ebenfalls rotes Urgestein in Wien-Donaustadt, Erster Vorsitzender des Gemeinderates und im Hauptberuf Abteilungsleiter in der Nationalbank.

Roter Gagenkaiser kontrolliert rote Gagenkaiserin

Jeder kann sich selbst ausmalen, wie viel Reindl abcasht. Skandalös ist aber, dass hier ein SPÖ-Gagenkaiser einen anderen SPÖ-Gagenkaiser kontrolliert. Das wäre in der Privatwirtschaft undenkbar und unvereinbar. Dass in den Genossenschaften die Uhren anders ticken, hat bereits vor Jahren der frühere Dritte Nationalratspräsident Martin Graf aufgedeckt und in zahllosen Beispielen dargestellt, dass die Genossenschaften nicht gemeinnützig, sondern gemein und eigennützig sind.

Genossenschaften als Selbstbedienungsläden für SPÖ-Funktionäre

Dass sie zu Selbstbedienungsläden für SPÖ-Funktionäre wurden, hat kürzlich der gewichtige Gewerkschafter und Nationalratsabgeordnete Josef Muchitsch vorgeführt: Der SPÖ-Bonze bezog eine Sozialbau-Wohnung im achten Bezirk, wofür er inklusive Betriebskosten nur 285,99 Euro bezahlte. Die Wohnung wurde ihm "unter Freunden" zugeschanzt. Auf Druck der Öffentlichkeit musste er diese Billigbleibe aber bald wieder aufgeben.

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