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Ein Fernsehteam ließ in Baden-Württemberg Flüchtlinge die Aufräumarbeiten nachstellen.

3. Juni 2016 / 10:45 Uhr

Kamerateam lässt Flüchtlinge Aufräumarbeiten nachstellen

Schwere Vorwürfe erhob die deutsche Wochenzeitung Junge Freiheit gegen den ORF. Im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd, wo seit den letzten Unwettern sämtliche Keller unter Wasser stehen, sollen vom ORF Flüchtlinge animiert worden sein, Aufräumarbeiten nachzustellen. Aufgebrachte Bürger sollen die gestellen Szenen allerdings mit der Handykamera dokumentiert haben, wie die Junge Freiheit berichtet. Wie sich am Freitagabend herausstellte (siehe Aktualisierung am Ende des Artikels), war das Kamerateam nun doch nicht dem österreichischen Staatsfernsehen zuzurechnen.

Saubere Turnschuhe

Der Sprecher der Stadt, Markus Herrmann, hatte die Aktion zunächst bestätigt. Er betonte allerdings ausdrücklich, dass die Stadtverwaltung für die Nachstellung nicht verantwortlich sei. „Das war eine Bitte des ORF.“ Und dieser sei man eben prompt auch nachgekommen. Warum ausgerechnet Flüchtlinge für die Berichterstattung notwendig waren, weiß man vor Ort allerdings auch nicht.

Diese sind in den Aufnahmen mit blitzsauberen Turnschuhen zu sehen, wie sie im Chaos so tun, als würden sie mithelfen. Beteiligte tatsächliche Helfer fühlen sich nun vor den Kopf gestoßen und beschreiben Situationen, in denen bereits aufgeräumte Gegenstände vom Straßenrand nochmal in den Keller des Hauses getragen wurden, um dann von den Zuwanderern nach oben befördert zu werden.

Im betroffenen Gebiet sei zudem das Schlimmste bereits überstanden und gar keine Aufräumarbeit mehr notwendig.

Aktualisierung 3. Juni, 19 Uhr: Kein Kamera-Team des ORF

In einer Pressemeldung der Stadt Schwäbisch Gmünd wurde – entgegen den ursprünglichen Aussagen – bekanntgegeben, dass das Fernsehteam nicht vom ORF war, sondern von einem anderen Sender. Auch die Junge Freheit aktualisierte ihren Artikel mit folgendem Text:

Der ORF wies gegenüber der JF die Darstellung von Stadtsprecher Herrmann teilweise zurück. Er habe zwar ein Kamerateam nach Schwäbisch Gmünd geschickt, teilte ein ORF-Sprecher mit. Dieses sei jedoch nicht an der Inszenierung beteiligt gewesen. Es müsse sich um einen anderen Sender handeln. 

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