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Am Donnerstag entscheiden die Briten, als erstes Volk in der EU-Geschichte, über einen Verbleib in der Union.

22. Juni 2016 / 08:00 Uhr

Briten Stimmen über “Brexit” ab: Kopf-an-Kopf-Rennen wird erwartet

Am Donnerstag dürfen erstmals in der Geschichte der Europäischen Union Bürger eines Mitgliedstaates, nämlich Großbritannien, über einen möglichen Austritt aus dieser Abstimmen. Bis vor kurzem waren laut Umfragen die Befürworter des "Brexit", also jene, die für den Austritts Großbritanniens aus der EU sind, klar in Führung, kurz vor der Abstimmung zeichnet sich aber ein Kop-an-Kopf-Rennen ab.

EU-Befürworter missbrauchen Attentat für Abstimmung

Zwei von drei Erhebungen sehen am Donnerstag die EU-Befürworter, angeführt vom britischen Premier David Cameron, vorne. Eine dritte Umfrage räumt den Austrittsanhängern den Sieg bei der Abstimmung ein. Laut The Daily Telegraph würden 53 Prozent der Briten für einen Verbleib in der Staatengemeinschaft stimmen, und 46 Prozent dagegen. Eine Online-Umfrage für die Times sieht das Verhälntis mit 44 zu 42 Prozent zugunsten des "Brexits".

Den entscheidenden Sieg bei der Abstimmung für die EU-Befürworter könnte ein tödliches Attentat vergangene Woche auf die Lokalpolitikerin und Labour-Abgeordnete Jo Cox gebracht haben. Da die Politikerin öffentlich gegen den "Brexit" eintratt, missbrauchte man ihre Ermordung, um sie einem "Anti-EU Täter" in die Schuhe zu schieben und gleichzeitig vor den "Brexit-Befürwortern" zu warnen.

Dänen fordern ebenfalls Abstimmung über EU-Verbleib

Während in Großbritannien sämtliche Eliten für einen Verbleib in der EU mobilisieren, mischen sich auch andere europäische Staaten in die Abstimmung ein. Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos bezeichnete das Referendum gar als "Fehler", da man damit "die Büchse der Pandora" geöffnet habe. Die dänische Volkspartei forderte hingegen ebenfalls eine Abstimmung über den Verbleib Dänemarks in der EU, sollte es zu einem "Brexit" kommen. "Dann will ich eine Volksabstimmung haben, um zu klären, ob Dänemark sich so eine Lösung wünscht", sagte Kristian Thulesen Dahl, Chef der Volkspartei.

Die FPÖ will bei einem möglichen "Brexit" vorerst kein Austrittsreferendum in Österreich. Jedoch könnte man durchaus eines abhalten, sollte es zu weiteren Fehlentwicklung in der EU kommen, so der FPÖ-Europaabgeordneter Harald Vilimsky gegenüber der APA. Beispielsweise müsse man in Österreich ein Referendum abhalten, wenn sich die Türkei weiter an die EU annähere. Zunächst trete man aber für einen "massiven Reformdruck" innerhalb der Europäischen Union ein, so Vilimsky.

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