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Der Sitz des Verfassungsgerichtshofs – der Ort der wohl fragwürdigsten Entscheidung der neueren österreichischen Geschichte

5. Juli 2016 / 10:15 Uhr

Wahlaufhebung: Ein Affront sondergleichen

Ja, so was Blödes! Wie konnten sie denn, die Verfassungsrichter, zu so einer Entscheidung kommen? Als ob Europa nicht schon genug Ärger mit solchen renitenten Schlawinern wie den Briten oder den osteuropäischen Dauernörglern, Marke Ungarn oder Polen in der Flüchtlingsfrage etwa, hat.

Kommentar von Unzensurix

Jetzt kommt so eine Institution, mit vierzehn sogar nahezu paritätisch rot-schwarz eingefärbten Mitgliedern, die als Verfassungsgerichtshof bezeichnet wird, auf die unsägliche Idee, eine freie, geheime und nahezu völlig korrekt durchgeführte Wahl aufzuheben. Dass diese Herrschaften das Land einer fürchterlichen Gefahr aussetzen, ist wahrscheinlich jenen noch nicht bewusst, die heute noch verlegen stammeln, dass sie diesen Entscheid respektieren. Und auch der noch ein paar Tage amtierende Bundespräsident findet keine besseren Worte als: „Niemand kann da von Staatskrise reden!“

Schmierfinke werden versuchen, ihn zu diskreditieren

Dabei ist doch jetzt schon absehbar, was in den nächsten Tagen, Wochen und (Gott behüte) Monaten bis zum nächsten Wahltermin passieren wird. Wieder werden unanständige Schmierfinke a la Unzensurix kommen, die in ihrer perfiden Art jeden Versuch unternehmen werden, einen von allen Seiten unabhängigen Menschen der unabhängigsten Sorte mit allerlei unlauteren Vorwürfen zu diskreditieren…, Vorwürfen, die höchsten so alt wie sein Dreitagesbart sind.

Dass er ein Grüner und doch kein Unabhängiger sein soll, ein Fan von CETA & TTIP und ein glühender Verfechter der Vereinigten Staaten von Europa.

Austrittstendenzen im Keim ersticken

Und wenn schon. Denn erstens bedeutet grün eindeutig Unabhängigkeit… und zwar im Sinne einer Vermeidung jeglicher Bevorzugung österreichischer Bürger gegenüber moslemischen Wirtschaftsmigranten, die doch eindeutig die Zukunft unseres Landes und sogar der gesamten EU sind. Zweitens wird er TTIP etc. solange nicht unterschreiben, bis er nicht den eindeutigen Befehl aus Brüssel erhält. Und drittens, was spricht gegen eine völlige Zentralisierung Europas in einem zentralistischen Einheitsstaat, um dadurch mögliche Austrittstendenzen, die ja einem gewissen Hofer ebenso über die Lippen gekommen sind, im Vorhinein zu unterbinden?

Muss schon wieder seine Unabhängigkeit verteidigen

Viertens freilich muss man diese Nochmalswahl als schrecklichen Affront einem Mann gegenüber ansehen, der es nicht verdient hat, in einem weiteren Wahlkampf die Österreicher davon zu überzeugen, wie strikt unabhängig er agieren wird, wenn beispielsweise ein Herr Strache eine Nationalratswahl gewinnen würde.

Glücklicherweise wahlkämpft er nicht alleine

Allerdings kann der Unabhängigste der Unabhängigen mit Sicherheit erwarten, dass die große Riege österreichischer Weltliteraturschreiber, wie etwa ein Menasse, sich nicht zum Schweigen verdammt, sondern beherzt aufstehen wird, um wieder vor der blauen Republik zu warnen. Denn in einer solchen könnte es passieren, dass Österreich doch noch auf die Idee käme, seine eigene Identität wahren zu wollen und sich möglicherweise zu so einer Unbedarftheit wie einem Referendum bezüglich eines EU-Austritts hinreißen ließe.

Einfach skandalös

So wird sich sicher alsbald gutmenschliches Volk Schulter an Schulter formieren, um wieder für ihren Unabhängigsten der Unabhängigen in die Bresche zu springen. Denn auch wenn diese Wahlwiederholung bald als größter Skandal der Zweiten Republik in die Geschichtsbücher eingehen wird, wäre es ein noch größerer Skandal, sollte eine korrekt durchgeführte Wahl Norbert Hofer zum Präsidenten machen.

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