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Die Hofburg-Wahl hat noch nicht einmal begonnen, da gießt “Österreich”-Herausgeber Wolfgang Fellner schon Öl ins Feuer der Wahlauseinandersetzung.

12. Juli 2016 / 09:33 Uhr

Fellner in “Österreich”: Bei Wahlsieg Hofers gibt es internationalen Shitstorm

Der Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner schaut gerne in die Kristallkugel. Das sollten Journalisten lieber bleiben lassen – auch Fellner, der wenige Stunden vor dem Abgang des SPÖ-Bundeskanzlers Werner Faymann noch dessen Verbleib in großen Lettern verkündete und sich damit einmal mehr blamierte. Fellner tut immer so, als würde er im Vorhof der Macht sitzen. Und dann weiß er nicht einmal, dass sein Jugendfreund Werner das Handtuch wirft. Jetzt wagt der Kaffeesudleser wieder einen Blick in die Zukunft und sagt voraus, dass bei einem Wahlsieg von Norbert Hofer bei der Bundespräsidenten-Stichwahl am 2. Oktober "ein internationaler Shitstorm niedergehen" würde.

"Die Wut steigt – deshalb führt Hofer"

In seinem Kommentar "Die Wut steigt – deshalb führt Hofer" kann Fellner es nicht fassen, dass Norbert Hofer laut einer Gallup-Umfrage Alexander Van der Bellen überholt hat. Er schreibt:

Heißt: Trotz Malus der Wahl-Wiederholung, dem Image als schlechter Verlierer, dem Unwillen, diese Absurd-Wahl noch einmal abzuhalten, führt Hofer, der Verlierer vom ersten Mal. Die Chancen sind hoch, dass sich das Ergebnis der Stichwahl für Hofer dreht.

Möglichkeit der Wahl-Manipulation

Da deklariert sich Wolfgang Fellner nicht nur als Zukunftsforscher, sondern auch als ein undemokratischer Journalist. Was heißt denn da "diese Absurd-Wahl noch einmal abzuhalten"? Sind Gesetze bei einer Wahl nicht eingehalten worden und haben diese Unregelmäßigkeiten die Möglichkeit einer Manipulation eröffnet, muss das Verfassungsgericht einschreiten, um eine faire Wahl zu garantieren.

Größtes Erdbeben für die Innenpolitik

Bei einer "politischen Sensation für den Herbst", die laut Fellner dann eintritt, wenn der FPÖ-Kandidat für die Hofburg, Norbert Hofer, den Sieger der annuliierten Stichwahl, Van der Bellen, überholt, würde – so der Österreich-Herausgeber – das größte Erdbeben für die Innenpolitk ausbrechen:

Über Österreich würde ein internationaler Shitstorm niedergehen, wie wir ihn lange nicht erlebt haben. Unser Land wäre tief gespalten – auf der rechten Seite die Wut-Wähler für Hofer, auf der linken die Angst-Wähler für VdB. Die Emotionen würden hochgehen.

"Strache mobbt Van der Bellen auf Facebook"

Fellner schreibt also schon heute einen Shitstorm gegen "unser Land" und eine tiefe Spaltung in der Bevölkerung herbei. Dazu gießt er gleich Öl ins Feuer. In einem weiteren Österreich-Artikel heißt es nämlich: "Strache mobbt Van der Bellen auf Facebook". Liest man nach, ist von Mobbing keine Spur. Denn Strache kommentiert lediglich eine Satire, die eine ganzkörperverschleierte Frau, die für Van der Bellen wirbt, zeigt und der folgende Worte in den Mund gelegt werden:

Weil er dafür garantiert, dass ich als Frau respektiert werde und alle Rechte habe.

"Satire! Aber leider mit einem wahren Kern"

Straches Kommentar dazu: "Satire! Aber leider mit einem wahren Kern". Für Fellner und seine Redaktionscrew ist das Mobbing. Für Demokraten eine politische Auseinandersetzung über ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Komisch nur, dass Wolfgang Fellner auf dem linken Auge anscheinend blind ist. Wenn nämlich ein Rapper mit einem Liedtext gegen den FPÖ-Kandidaten schießt und in seinem Sprechgesang davon die Rede ist, dass die Hofburg, wenn es sein muss, mit Plfastersteinen verteidigt werden müsse, schweigt das Fellner-Blatt.

Felix Baumgartner kritisiert Fellner-Journalismus

Fellners freie Interpretation von Journalismus stößt auch dem Extremsportler Felix Baumgartner sauer auf, wie aktuell die Zeitung Wochenblick berichtet. Anhand mehrerer tendenziöser Artikel rechnet der Stratosphären-Springer mit dem umstrittenen Zeitungsherausgeber ab und kommt auf Facebook zu folgendem Resümé:

Darum, lieber Herr Fellner, ersparen Sie uns bei der nächsten Berichterstattung zur Bundespräsidentenwahl Ihr mediales Dauerfeuer und beschränken Sie sich auf sachliche Berichterstattung. Was wir brauchen, ist eine gut informierte Öffentlichkeit, dann werden wir auch den richtigen Bundespräsidenten wählen.

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