Zuerst schiessen, dann fragen scheint die Devise von US-Streifenpolizisten zu sein. Dies gilt wohl für alle Verdaechtige. Für Medien und Menschenrechtsorganisationen sind Todesopfer aber offensichtlich nur von Belang, wenn es sich um Schwarze handelt.
Unbewaffneter Jugendlicher von Polizei erschossen
Am 25. Juni wollte sich laut The New Observer der 19-jaehrige Dylan Noble in Kalifornien einer Verkehrskontrolle entziehen. Er war zu schnell gefahren, was die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife erregte. Er stoppte schliesslich auf dem Parkplatz einer Tankstelle. Laut Polizeibericht soll er beim Aussteigen eine verdächtige Handbewegung hinter seinem Ruecken gemacht haben und sich vorerst von den Polizisten wegbewegt haben. Als er sich umdrehte und auf die Beamten zuging, war das sein Todesurteil. Von vier Kugeln getroffen, brach der unbewaffnete 19-jährige tot zusammen.
Wo blieben die üblichen Proteste der üblichen Protestierer?
Ein Unbewaffneter wurde von der Polizei erschossen! Doch konnte man von diesem Vorfall in der New York Times oder der Washington Post lesen? Gab es spontane Protestmärsche von Menschenrechtsorganisationen? Auch in der Bild Zeitung gab es keinen Betroffenheitsbericht. Ach ja – Noble hatte weiße Hautfarbe.
Nur Farbige Opfer von Polizeigewalt?
Zuletzt wurde im US-Bundesstaat Minnesota bei einer Verkehrskontrolle ein 32-jähriger Farbiger von der Polizei erschossen. Sein Rücklicht war defekt. Er soll zugegeben haben, dass er eine Waffe im Auto habe. Als er angeblich seinen Ausweis hervorholen wollte, soll der Polizeibeamte grundlos auf ihn geschossen haben. Der Afroamerikaner verstarb später im Spital. Der Unterschied? Selbst in Europa waren die Zeitungen voll davon. Schon wieder hat die Polizei einen Farbigen erschossen. Kein Wort davon, dass wenige Tage zuvor anlässlich einer anderen Verkehrskontrolle ein unbewaffneter Weisser erschossen wurde. Weiße sind eben keine Story wert.
US-Polizei erschießt 900 Verdächtige im Jahr
Wie die amtliche Wiener Zeitung schreibt, sterben in den USA alljährlich im Schnitt 900 Personen durch Polizeigewalt. Die Mehrheit davon ist aber nicht schwarz. Denn die immer wieder durch die Medien getrommelten Polizeischüsse auf Schwarze betreffen unbewaffnete Verdächtige. In dieser Gruppe sind zwei von drei Erschossenen tatsächlich Schwarze oder Latinos. 80 Prozent der von der Polizei getöteten Verdächtigen waren aber bewaffnet.
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