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Renate Künast muss sich nun heftige Kritik gefallen lassen. Außerdem wird ihr der Rücktritt des Vorsitzes im Rechtsauschuss des Bundestages nahegelegt.

19. Juli 2016 / 22:15 Uhr

Nach Twitter-Eklat um Axt-Attentat: Grüner Künast wird Rücktritt nahegelegt

Die Meldungen über einen 17-jährigen Flüchtling aus Afghanistan, der mit einer Axt samt Messern Fahrgäste in einem Regionalzug bei Würzburg-Heidingsfeld in Bayern attackierte und dabei drei Menschen schwer verletzte, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Ebenso wie die Reaktion der Grün-Politikerin Renate Künast, die auf Twitter hinterfragte, warum die Polizei den Angreifer erschoss. „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden????“, schrieb sie wörtlich und erntete dafür einen Shitstorm.

Scharfe Kritik von Justizminister

Der bayerische Justizminister Winfried Bausback forderte von Künast nun, den Vorsitz im Rechtsausschuss des Bundestages aufzugeben. Auf Facebook schrieb er: „Wer in einer so ernsten Situation öffentlich ohne Sachkenntnis die Polizeibeamten verdächtigt“, sei nicht mehr tragbar. Bausback weiter: „Künast sollte schnell die notwendige Konsequenz ziehen!“

Trotz Kritik: Künast uneinsichtig

Dennoch zeigt sich Künast uneinsichtig, wie etwa der deutschen Bild zu entnehmen ist. „Fragen nach dem Einsatz der Waffen gehören aber dazu und ich werde sie weiter stellen“, sagte die Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Landeskriminalämter und die Justiz täten dies.

Künast ein parlamentarischer Klugscheißer

Bei der Polizeigewerkschaft hat die Grüne jedenfalls keine Freunde mehr. Der streitbare Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, richtete Künast via Bild aus, dass sie von der Realität gefährlicher Polizeieinsätze überhaupt keine Ahnung habe.

Der Saarbrücker Zeitung sagte Wendt, der Vorgang werde nun ganz akribisch von der Staatsanwaltschaft untersucht und dann werde ein Urteil gefällt. „Da brauchen wir die parlamentarischen Klugscheißer überhaupt nicht.“ Wendt weiter: „Vielleicht sollte man Politikern grundsätzlich empfehlen, bei solchen Ereignissen 24 Stunden lang nicht zu twittern.“

Auch Parteikollegen kritisieren Künast

In einem RTL-Interview kritisiert Grünen-Chef Cem Özdemir Künast frontal: „Ich habe das nicht verstanden, was sie da geschrieben hat.“ Und weiter: „Es ist immer gut wenn man bei Twitter erst mal nachdenkt, bevor man irgendwas schreibt. Was sollen denn Polizisten machen, wenn sie angegriffen werden? Sie haben andere geschützt und sich selber geschützt.“ Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, sagte dem Nachrichtensender N24: „In so einer Situation können nur die Polizisten entscheiden und beurteilen, wie sie denn damit umzugehen haben“.

Nicht der erste Eklat von Künast

Künast erlangte übrigens schon mit anderen Entgleisungen eine gewisse Berühmtheit. Im „Maischberger“-Talk im ARD traf die Grün-Politikerin auf die Streifenpolizistin Tania Kambouri. Als diese von Beleidigungen und Gewalt gegen die Polizei erzählte, empfahl Künast ihr allen Ernstes, die Schuhe auszuziehen, wenn sie zu einem Einsatz bei Muslimen gerufen werde.

Auch forderte Künast einen „Veggie Day“ in deutschen Kantinen einzuführen. Als grüne Spitzenkandidatin bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus sorgte sie mit ihrer Forderung nach einer Tempo-30-Beschränkung für die ganze Hauptstadt für Kopfschütteln.

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