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Psychisch Kranke sind zu Attentaten nicht fähig (hier: Psychiatrisches Krankenhaus Baumgartner Höhe der Stadt Wien).

6. August 2016 / 10:30 Uhr

Experten stellen klar: Terror ist Folge krimineller Energie und nicht psychischer Störungen

Für den bekannten Wiener Psychiater und Chefarzt des Psychosozialen Dienstes (PSD), Dr. Georg Psota, werden – wie bei den derzeit am laufenden Band stattfindenden Attentaten in ganz Europa – die Gräueltaten viel zu leichtfertig mit psychischen Krankheiten vermengt.

Auch nach der Messerattacke am Londoner Russell Square, wo ein norwegischer Staatsbürger mit somalischen Wurzeln eine Person tötete und fünf verletzte, wurde sofort von den Medien ein terroristischer Hintergrund ausgeschlossen und mit seelischen Problemen argumentiert.

Erklärungsversuche der Medien falsch

Psychiater Psota dazu:

Die Taten politischer Extremisten und religiöser Fanatiker sind nicht Folgen einer Depression oder einer anderen psychischen Krankheit, sondern von höchster krimineller Energie.

Deswegen sind für Psota die Erklärungsversuche in vielen Medien (und besonders in den TV-Nachrichten) zu den zahlreichen Bluttaten der jüngsten Vergangenheit in Deutschland, Frankreich, Belgien, England etc. schlichtweg falsch:

Anschläge von Terroristen haben das Ziel, Angst und Schrecken in Europa zu verbreiten. Sie geschehen primär aus fanatisch-krimineller Energie und terroristischer Strategie. Dies gilt es strikt von einer möglichen psychischen Erkrankung der Täter zu trennen.

Psychisch Erkrankte nicht mit Verbrechern in einen Topf werfen

Deswegen warnt Experte Psota, der auch Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie ist, davor, die vielen tausend psychisch erkrankten Menschen in einen Topf mit Verbrechern zu werfen.

In ein ähnliches Horn stößt der Wiener Gemeinderat Christian Deutsch (SPÖ) in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins „ganznormal.at“. Dieser ist eine Plattform zur Förderung der öffentlichen Diskussion über die seelische Gesundheit. Auch er meint, dass terroristische Anschläge und Gewalttaten als das bezeichnet werden müssen, was sie wirklich sind, „nämlich Ausdruck aggressiver, krimineller Energie“.

Echte Depression schließt Anschläge aus

Und weil gerade in den Medien und den "sozialen Netzwerken" immer wieder Erklärungsversuche verbreitet werden, dass diese mörderischen Attentate aufgrund einer „Depression“ Menschenleben gefordert hätten, stellt Psychiater Psota klar:

Eine Depression kennzeichnen massiver Interessensverlust, Energielosigkeit, Antriebslosigkeit und niedergedrückte Stimmung. Manche Menschen können nicht einmal mehr aufstehen und sich anziehen. Eine echte Depression zu haben, schließt derartige Taten (wie beim Axt-Attentat im Zug nahe Würzburg, Anm.) de facto aus.

Wie zur Bestätigung erfuhren wir in der ARD-Tagesschau am Freitag Abend, dass der 17-jährige Axt-Attentäter im Zug nahe Würzburg bis unmittelbar vor der Tat am 18. Juli in Verbindung mit einem islamistischen "Führungs-Offizier" gestanden hatte.

Würzburger Axt-Attentäter hatte bis zuletzt Telefon-Kontakt

Wie die Mobil-Telephon-Auswertung nun ergab, habe der Afghane laut ARD seinem Kontaktmann im Nahen Osten berichtet, dass er im Begriff sei, ein Attentat mit einer Axt auszuführen. Die Befehlsstelle wollte ihm daraufhin noch auftragen, dies doch besser mit einem Auto zu tun, da man so mehr Opfer erfassen könne. Das scheiterte jedoch an der schlichten Tatsache, dass der fanatisierte Bursch nicht Auto fahren konnte. Die Folgen – fünf teils lebensgefährlich Verletzte – waren auch ohne Auto schlimm genug.

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