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Im Propagandavideo bezeichnet sich die Rockergang “Osmanen Germania” als “Königsklasse” und “Elite der Straße”.

8. August 2016 / 17:00 Uhr

Berüchtigte Türken-Rocker “Osmanen Germania” eröffnen in Wien-Favoriten Vereinslokal

Die Pro-Erdogan-Demos waren erst der Anfang, jetzt macht sich auch noch die berüchtigte türkische Straßengang mit der Bezeichnung "Osmanen Germania" in Österreich breit. Die Rocker, die sich in einem blutigen Propagandavideo selbst als "Gotteskrieger" und "Straßen-Hooligans" bezeichnen, eröffneten laut Kurier ein Vereinslokal nahe des Arthaberparks in Wien-Favoriten. Nun werden vermehrt Konflikte mit Kurden und Hells Angels befürchtet.

"Boxklub mit sozialer Ader"

Seit Mai 2015 gibt es die "Osmanen Germania" in Deutschland. In einer ZDF-Reportage erklärte der Vizechef der Osmanen, Selcuk Sahin, die Bande sei nur "ein Boxklub mit sozialer Ader". Der Osmanen-Chef Mehmed Bagci sagte in dieser Sendung:

Wir wollen nicht die Normalen bei uns haben, sondern die Kaputten.

Dass diese Ansammlung von "Kaputten" zu klappen scheint, bestätigt die deutsche Exekutive dem Fernsehsender ZDF:

Zu einem Großteil dieser Personen liegen bereits kriminalpolizeiliche Erkenntnisse – vorwiegend wegen Rohheits- und Betäubungsmitteldelikten – vor.

Im Osmanen-Propagandavideo fließt Blut

Wer sich das martialische Propagandavideo der "Osmanen Germania" ansieht, bekommt nicht den Eindruck, dass es es sich bei dieser Gruppierung tatsächlich um einen harmlosen Boxklub mit sozialer Ader handelt, der die Jugendlichen von der Straße holen möchte – vielmehr wird in diesem Film eine Person mit Kapuze über dem Kopf in ein Verlies geschleppt und mit einem Messer erstochen. Es fließt Blut. Sozialarbeit schaut anders aus.

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"Bruderkrieg" mit den Hells Angels

Laut Kurier gebe es viele Mythen über die Entstehungsgeschichte der Osmanen. Als wahrscheinlich gelte, dass die Gruppe auf Betreiben eines gewissen Necati Arabica entstanden ist. Der per EU-Haftbefehl gesuchte Deutsch-Türke wollte dem Vernehmen nach zum Europa-Chef der Hells Angels aufsteigen, was aber scheiterte (die Angels nehmen Ausländer nur in Ausnahmefällen auf). Seither soll ein "Bruderkrieg" zwischen migrantischen und alteingesessenen Höllenengeln toben.

Der Kurier vermutet in seinem Bericht, dass mit der Gründung einer eigenen Gruppierung ein europaweites Netzwerk geknüpft werden soll, und schreibt, dass die Gruppierung beim Bundeskriminalamt in Wien als "äußerst problematisch" eingestuft wird:

…sie stehen unter ständiger "Überwachung" durch das hauseigene Rockerreferat, auch die "Cobra" verfolgt die Umtriebe der Rocker. Neben den Hells Angels könnte es zu Konflikten mit den bosnisch geprägten United Tribuns kommen, die in Wien ihr "Nomads-Charter" haben. Noch brisanter könnte es aber rund um die ohnehin schon aufgeheizte Lage in der türkischen Community werden. Die Osmanen sind eng verknüpft mit den rechtsextremen Grauen Wölfen und lieferten sich Ende Juni bereits eine Massenschlägerei mit Kurden auf dem Wiener Stephansplatz, wo eine angemeldete Demonstration stattfand.

Deutsche Luxuslimousinen statt Motorräder

In Deutschland gibt es bereits 40 Filialen der Osmanen. Dort sollen sie auch als Sicherheitsleute für pro-türkische Demonstrationen agieren. Sie gelten auch als Unterstützer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Finanziell dürfte es den Mitgliedern ziemlich gut gehen. Denn anders als andere Rockergangs bevorzugen Osmanen keine dicken Motorräder als Gefährt, sondern deutsche Luxuslimousinen, vorwiegend der Marken Mercedes und BMW.

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