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Die fragwürdige EU-Operation im Mittelmeer hilft Schleppern und bringt “Flüchtlinge” an Europas Küsten.

11. August 2016 / 17:31 Uhr

Deutsche Soldaten “retten” Flüchtlinge aus dem Mittelmeer

Die sogenannte EUNAVFOR MED „Operation Sophia“, bestehend aus fünf Schiffen Deutschlands, Spaniens und Italiens, soll als Maßnahme der EU dienen, den Menschenschmuggel über das Mittelmeer zu bekämpfen, berichtet unter anderem auch die Zeitung Die Welt. 

Diese groß angelegte Maßnahme hat allerdings einen etwas fahlen Beigeschmack, kann man sich doch des Eindruckes nicht erwehren, dass dabei indirekte Hilfe für Schlepper geleistet wird. Deren Geschäft mag durch die Tatsache der garantierten Rettung der Flüchtlinge auf hoher See womöglich noch angekurbelt werden. Ein großer Risikofaktor fällt damit weg, Sicherheit kann von Seiten der Schlepper leichter garantiert werden.

Wie viel Terror wird dabei nach Europa geschleust?

Die Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen über die Verhaftung von weiteren Terrorverdächtigen verleihen dieser Operation eine ironische Komponente, sind dabei doch auch deutsche Soldaten auf hoher See im Einsatz. Auf der deutschen „Werra“ ist beispielsweise eine 31-jährige Bundeswehrsoldatin mit tunesischen Wurzeln als Dolmetscherin tätig. Bis Juli dieses Jahres kam es auf der Mittelmeer-Route zu 3034 Todesopfern, was scheinbar den entscheidenden Grund für „Operation Sophia“ von Seiten der EU lieferte.

Dabei sollte die deutsche „Werra“ beispielsweise laut Bundestags-Beschluss ab Anfang Juli diesen Jahres vorrangig die libysche Küstenwache und Marine unterstützen, die Seenotrettung sollte dabei nur Nebensache sein. An einem einzigen Morgen jedoch werden pro Schlauchboot  zirka 120 Menschen auf die „Werra“ gebracht. In weiterer Folge werden diese "Flüchtlinge" an Italiens Küsten gebracht und in Aufnahmelager transferiert. Selbst die Helfer und die Crew beschleicht dabei ein unangenehmes Gefühl. Befinden sich unter den Geretteten möglicherweise Terroristen und wird dadurch das Schlepperwesen am Ende noch unterstützt, diese Fragen stellen sich nicht nur die Retter an Bord.

Tatkräftige Unterstützung der Schlepper durch „Operation Sophia“

Sind also die fünf beteiligten Schiffe der „Operation Sophia“, darunter ein italienischer Flugzeugträger, am Ende des Tages ein Teil der Schlepperkette? Libyens Küste misst 1700 km und bietet auch dank der instabilen politischen Verhältnisse ein Paradies für Schlepper. Die äußerst einträglichen Geschäftsrouten verlaufen teilweise über alte Karawanenwege bis an die Küste. Mit vielen Lügen und falschen Versprechungen werden die Menschen auf den Weg über das Wasser geschickt. Nun aber kommt noch ein Versprechen hinzu, das sogar der Wahrheit entspricht: Wenn man nämlich in Seenot geraten sollte, würde man von den EU Schiffen auch gleich aus dem Wasser gefischt und gerettet.

Man wird dann auch nicht, wie man annehmen könnte und die Einsatzorder der Unterstützung der libyschen Küstenwache und Marine vermuten lassen könnte, an die Küste Libyens zurück gebracht. Nein, vielmehr gibt es dann den Freifahrtschein ins vielversprechende (Mittel-)Europa. Dass man da als Flüchtling an paradiesische Zustände in Europa glauben kann, ist dank EU-Schlepperhilfe nur allzu nachvollziehbar.

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