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Andreas Gabalier gelingen immer neue Superlative als Musiker: Ob man ihn mag oder nicht, Respekt verdient er allemal.

22. August 2016 / 18:40 Uhr

SPÖ-Politiker vergleicht Kurt Cobain und Andreas Gabalier: “Da hat sich der Falsche erschossen”

Erneut gibt es Aufregung um “Volks Rock’n Roller” Andreas Gabalier: Nachdem bekannt wurde, dass der Musiker als erster Österreicher im Rahmen der legendären MTV Unplugged-Konzertserie ins Fernsehen kommt, melden sich – neben zahllosen, begeisterten Gabalier-Freunden – die üblichen Neider und Beleidiger zu Wort. Einer der geschmacklosesten dieser Sorte ist Christoph Baumgärtel, SPÖ-Vizechef und Arzt in der Weinviertler Gemeinde Langenzersdorf. Er bedauert – unter anderem – dass sich nicht Gabalier statt Nirvana-Sänger Kurt Cobain erschossen hat, wie Heute mittels Screenshot nachweist.

HC Strache gratuliert Gabalier – und löst Hetz-Lawine aus

Strache postete am Samstag auf Facebook:

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“Falsch NaCe Strache – Österreich kotzt sich an”

Das rief SPÖ-Mann Baumgärtel, der unter anderem auch als Vorsitzender des Bildungsausschusses der SPÖ Wien-Floridsdorf wirkte und sogar für den Wiener Gemeinderat kandidierte, auf den Plan – wovon auch immer getrieben. Er postete (Rechtschreibfehler aus dem Original übernommen):

“Falsch NaCe Strache! Die absolute Mehrheit der Österreicher kotzt sich sicher an wenn sie diesen Vollpfosten musizieren hört. Allein dass man den Künstler nennt ist schon zum schief-lachen”

“Curt Cobain dreht sich gerade im Grab um”

Daraufhin hatte ein anderer Facebook-Nutzer zu Gabaliers geplantem MTV-Auftritt verächtlich gepostet, dass “Curt (sic!) Cobain sich gerade im Grab umdreht” (der legendäre Nirwana-Sänger, der sich mit K schreibt, trat 1993 mit seiner Band – wie viele große Stars –  ebenfalls auf MTV Unplugged auf, der Mitschnitt erschien 1994 anlässlich seines Selbstmordes als Live-Album).

Dazu Politiker und Gewerkschafter Baumgärtel:

“Da hat sich eindeutig der Falsche erschossen…”

FPÖ-Mahdalik will klagen: “Verdacht der Verhetzung”

Das rief wiederum rief den Wiener FPÖ-Stadtrat Toni Mahdalik auf den Plan. Er kündigte via krone.at eine Anzeige gegen Baumgärtel wegen “Verdachts der Verhetzung” an. Außerdem forderte er entsprechende Reaktionen aus der SPÖ-Führung.

SPÖ-Bildungspolitiker rudert nach “Shitstorm” zurück

Diese ruderte nach einem “Shitstorm” mittels Aussendung der SPÖ-Niederösterreich auch kräftig zurück. Es liege ihm “fern, jemanden zu bedrohen oder zum Suizid aufzufordern, wie mir das nach einem Posting vorgeworfen wird”, versuchte Baumgärtel darin seine eigenen Aussagen zu verwässern. Es sei nicht seine Absicht gewesen, “derartige Emotionen auszulösen, es hat sich um eine spontane – und zugegebenerweise geschmacklose – Reaktion auf ein anderes Posting gehandelt. Derartiges wird nicht wieder vorkommen”, versprach der 43-jährige SPÖ-Politiker.

Zweifel bleiben. Denn wenn ein mündiger Erwachsener – noch dazu als vorgeblich toleranter, weltoffener Sozialdemokrat –  derartige Ansagen öffentlich macht, scheint ihm die dafür nötige geistig-ethische Hemmschwelle zu fehlen. Womit er – zumindest – seinen Politiker-Beruf klar verfehlt hat.

Eindeutig “Hate Speech” – wo bleiben die GrünInnen?

Apropos Hemmschwelle: Verdächtig still verhalten sich in diesem Fall die GrünInnen, die sonst überall gleich “Hate Speech” orten – zumindest wenn dieser von “rechts” kommt. Mahdalik erwartet eine entsprechende Stellungnahme von Grünen-Chefin Eva Glawischnig.

Gabalier-Konzert am 25. November auf MTV und als Album

Das “Unplugged”-Konzert von Andreas Gabalier geht übrigens am 14. September im Wiener Odeon über die Bühne, MTV sendet die Aufzeichnung dann am 25. November. Den außergewöhnlichen Auftritt wird es auch als Album geben – denn das Odeon hat nur Platz für 300 Gäste.

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