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Rasche Reaktion: Norwegen schließt die Schengen-Außengrenze zu Russland durch einen massiven Stahlzaun.

31. August 2016 / 22:00 Uhr

Norwegen schließt “Fahrradroute”- Schengen-Außengrenze zumindest in Arktis geschlossen

Die Balkanroute ist quasi geschlossen, das Mittelmeer mit Flüchtlingsbooten übersät, nun zieht Norwegen die Reißleine. Auch das skandinavische „Ölparadies“ schottet sich gegen die Flüchtlingsströme ab, wie Die Welt berichtet.

In Erwartung prognostizierter neuer Flüchtlingsströme und zum Zeichen der Abschreckung baute Norwegen nun einen massiven Stahlzaun an seiner nördlichsten Grenze zu Russland. Rund um den Grenzübergang Storskog wurde ein 200 Meter langer und dreieinhalb Meter hoher Zaun errichtet. Dieser bildet ebenso eine Außengrenze des Schengen-Raumes wie eine nationale Grenze zu Russland als auch eine militärische Grenze der Nato.

"Fahrradroute" über die Arktis somit geschlossen

Die wohl nördlichste Flüchtlingsroute zwischen Russland und Norwegen, über die 2015 immerhin rund 5.500 Menschen strömten, wurde auch unter dem Namen "Fahrradroute" bekannt. Vor allem Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak kamen so über Russland ins skandinavische Ölparadies. Da allerdings Fahrer von Flüchtlingstransportern für Norwegen naturgemäß als Schleuser gelten und Russland den Grenzübertritt zu Fuß nicht gestattet, entwickelte sich vor Ort ein recht lukratives „Fahrradgeschäft“.

Migranten auf Fahrrädern fielen nicht wirklich auf

Per Auto oder Bus über Moskau und Murmansk schließlich im Grenzort Nikel gelandet, erwarb man als Flüchtling kurzer Hand ein Fahrrad und radelte völlig unbehelligt die 40 Kilometer bis über den Grenzübertritt Storskog nach Norwegen. Eigentlich als bevorzugter Touristen-Grenzübergang bekannt, fielen die Flüchtlinge auf Fahrrädern zu Anfang nicht wirklich auf. Als Mitglied des Schengen-Raumes war es also am norwegischen Grenzübergang relativ einfach, von hier aus auch in andere EU Länder weiter zu reisen.

„Rentiergatter“ durch Grenzschutzmaßnahme ersetzt

2015 wurde in sozialen Medien fälschlicher Weise das Gerücht verbreitet, Norwegen würde bedingungslos bereit sein, alle "Flüchtlinge" aufzunehmen. Daraus ergab sich für das skandinavische Land dringender Handlungsbedarf. Direkt am Grenzübertritt Storskog wurde nun ein neues Tor errichtet und der in die Jahre gekommene Rentierzaun erneuert. Auf der einen Seite prangt nun der dreieinhalb Meter hohe Stahlzaun bis zu einem nahe gelegenen See, auf der anderen Seite reicht er bis zu einem weiteren Rentierzaun.

Norwegen, Russland und Finnland machen Grenzen zu

Auf russischer Seite der Grenze wurde jüngst ebenfalls ein Zaun mit Bewegungsmeldern errichtet. Dies ist also nach November 2015, als Norwegen eine Verschärfung seiner Asylgesetze ankündigte und diese dann im April dieses Jahres verabschiedete, eine weitere Maßnahme, um der Asyl-Flut Einhalt zu gebieten. Weiters wurde auch eine gesetzliche Möglichkeit geschaffen, Asylwerber direkt an der Grenze zurück zu schicken.

Auch Finnland hatte seine 1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland, ebenfalls eine Schengen-Außengrenze, Anfang des Jahres vorübergehend geschlossen. Nur für Finnen, Weißrussen und Russen war der Grenzübertritt gestattet. Mancher EU-Bürger weiter südlich würde sich wohl derart rasches und zielgerichtetes Handeln seiner eigenen Regierung dringend wünschen.

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