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So groß ist mein Bankkonto. Oligarch Haselsteiner kann sich ein paar Millionen für Van der Bellen locker leisten. Vor allem wenn sie sich nachher rechnen.

5. September 2016 / 00:01 Uhr

Milliardär Haselsteiner will Wahl entscheiden: Österreich droht in die Klauen eines Oligarchen zu geraten

Milliardäre mit politischer Agenda sind für die Demokratie eine enorme Gefahr. Global ist der Spekulant George Soros dafür aktuelles Beispiel. In Österreich schickt sich gerade ein Mini-Soros an, die Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten massiv zu beeinflussen. Der früher als Sponsor des Liberalen Forums und zuletzt der Neos aufgefallene Bau-Tycoon (Strabag) und Milliardär Hans Peter Haselsteiner schaltete im Kurier, im Standard, in der Presse, in der Gratiszeitung Heute, den Oberösterreichischen und Salzburger Nachrichten, in der Kleinen Zeitung sowie möglicherweise noch in anderen Medien ein großflächiges Inserat gegen den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer und kündigt weitere PR-Maßnahmen zugunsten Van der Bellens an, darunter auch TV-Spots.

Ex-Wahlkampfleiter von Heinz Fischer setzt Kampagne um

„Nein zum Öxit“ ist laut Webseite „eine Kampagne österreichischer Unternehmer auf Initiative von Hans Peter Haselsteiner. Bezahlt wird sie jedoch aus Haselsteiners eigener Tasche, wie es auf der Webseite heißt. Auf seinen Namen wurde von „The Skills Group“ auch die Webdomain angemeldet. Hinter dieser Firma wiederum verbirgt sich der, im ORF gerne als unabhängiger Experte präsentierte PR-Berater Stefan Albin Sengl, der – allerdings noch unter seinem „Mädchennamen“ Bachleitner – die Kampagne zur Wiederwahl von Heinz Fischer als Bundespräsident 2010 geleitet hat.

Ein SPÖ-Mann also, der für einen NEOS-Oligarchen Inserate zugunsten eines Grünen Bundespräsidentschaftskandidaten schaltet. Besser könnten die linken Parteien ihre Austauschbarkeit nicht demonstrieren. Wetten, dass sich bald auch noch ein ÖVP-Unternehmer findet, der eifrig mittut und das Bild des gesamten etablierten Systems gegen Norbert Hofer perfekt macht?

Warnung vor dem Öxit, den Hofer nicht anstrebt

Auf den Inseraten prangt in großen Lettern und auf einem ziemlich zerknitterten Blatt Papier der eher geistlose Spruch „Kommt Hofer. Kommt Öxit. Kommt Arbeitslosigkeit“. Mittels Sternderl wird dann noch darauf hingewiesen, dass jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich vom Export abhänge und siebzig Prozent des Exports in EU-Staaten gehe.

Unabhängig davon, ob diese Zahlen stimmen, strebt Hofer dezidiert keinen Öxit an. Doch er will das Volk über einen Verbleib bei der EU entscheiden lassen, wenn sich diese vollends in eine zentralistische Diktatur verwandelt oder sich um die asiatische Türkei erweitert.

Haselsteiner will Volkes Entmündigung und Van der Bellens Dankbarkeit

Haselsteiner will solche Volksentscheide offenbar mit viel Geld verhindern, womit wir wieder beim ersten Satz des Beitrags wären. Milliardäre mit politischer Agenda sind für die Demokratie eine enorme Gefahr.

Geht Haselsteiner Coup auf, wäre Österreich de facto in den Klauen des Oligarchen gefangen. Denn die Dankbarkeit Van der Bellens könnte in diesem Fall wohl größer nicht sein. Und Dankbarkeit ist in Milliardärskreisen durchaus mehr als eine emotionale Regung.

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