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AfD auf Überholspur: Deutschlands Wähler wissen mittlerweile, was die wirkliche “Alternative für Deutschland” ist.

AfD

8. September 2016 / 14:00 Uhr

AfD bereits deutschlandweit bei 15 Prozent – Tritt die CSU deswegen sogar bundesweit an?

1986 kommentierte der damalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß die ersten Erfolge der rechtskonservativen Republikaner (REP) mit dem Satz: „Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben!“ Der Einzug der REP in mehrere deutsche Landtage und 7,1 Prozent der Stimmen bei der Wahl zum Europäischen Parlament (1989) belehrten ihn eines Besseren.

Allerdings konnten die Republikaner, die übrigens von ehemaligen Mitgliedern der CSU gegründet wurden, nie bundesweit überzeugen, was stets für eine gewisse Beruhigung in der deutschen Altparteien-Landschaft sorgte.

Den Altparteien brennt der Hut

Nach den Landtagswahlergebnissen der Alternative für Deutschland (AfD) brennt freilich den Altparteien, zu denen mittlerweile auch die Linke und die Grünen zu zählen sind, der Hut (AfD Wahlerfolge 2016: Sachsen-Anhalt 24,3 Prozent; Mecklenburg-Vorpommern 20,8 Prozent; Baden-Württemberg 15,1 Prozent; Rheinland-Pfalz 12,6 Prozent).

Große Koalition hätte nur hauchdünne Mehrheit

Wie der INSA-Meinungstrend im Auftrag der Bild-Zeitung festgestellt hat, käme die AfD bei einer Bundestagswahl auf solide 15 Prozent. Die CDU/CSU würde 0,5 Prozent gegenüber der letzten Erhebung verlieren und auf 30,5 Prozent der Stimmen kommen. Die SPD legte ganz leicht zu und käme auf 21,5 Prozent. Weiters: Grüne 11,5, Die Linke 9,5 und FDP 6,5 Prozent.

Nervosität in Bayern steigt

Diese Umfragezahlen sorgen auch in Bayern für Nervosität, denn dort stehen 2018 Landtagswahlen an, und bei denen könnte die AfD durchaus die absolute Mehrheit der CSU gefährden. Der bayerische Landtag hat 180 Mitglieder, von denen die CSU derzeit mit 47,7 Prozent der Wählerstimmen 101 Abgeordnete stellt.

Nach einer Forsa-Umfrage vom Juli käme die CSU derzeit nur noch auf 40 Prozent, die AfD hingegen bereits auf acht Prozent. Die bayerische SPD steht in der Wählergunst gar nur auf 16 Prozent (Landtagswahl 2013 noch 20,6 Prozent).

Für Seehofer Wahlkampf eröffnet

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer dürfte sich allerdings nicht nur vor einem AfD-Erfolg fürchten, sondern ebenso, dass sich die SPD aufgrund des desolaten Zustandes der Großen Koalition in Berlin erholen könnte. Anzeichen dafür sieht er in den Äußerungen von SPD-Chef Sigmar Gabriel, der den Streit mit Kanzlerin Merkel weiter anheizt. Dadurch glaubt Seehofer, dass Gabriel bereits den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017 eröffnet hat.

Spekulationen über bundesweiten CSU-Antritt

Seehofer kündigt für die kommende Woche wichtige Entscheidungen an. Es wird nun spekuliert, ob der Ministerpräsident und Vorsitzende der CSU seine Partei (die bisher nur in Bayern kandidierte) bei der Bundestagswahl 2017 sogar deutschlandweit antreten lässt, um zu versuchen, auf diese Weise der AfD das Wasser abzugraben.

Ob die deutschen Wähler eine solche Alternative für Deutschland haben wollen oder nicht doch lieber das Original, die tatsächliche „Alternative für Deutschland“, wählen werden, wird sich schon 2017 weisen.  

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