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Österreichische Jagdkommando-Spezialisten sollen Zöllner spielen, anstatt effektiv Schlepper an der Wurzel zu packen.

9. September 2016 / 08:00 Uhr

Bundesheer-Eliteeinheit als Schlepper-Gehilfe bei “Operation Sophia” im Mittelmeer

Das sogenannte Jagdkommando, die Elite-Einheit des österreichischen Bundesheeres, vergleichbar mit den US-Navy Seals oder dem deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK), soll nach dem Willen von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) verstärkt an der EU Mission EUNAVFOR „Operation Sophia“ teilnehmen.

Laut gestrigem Ministerratsbeschluss sollen zwei Bundesheer-Auslandsmissionen, davon eine im Mittelmeer, die andere in Afghanistan, bis 2017 verlängert werden, wie auch die Kronen Zeitung berichtet.

30 Elite-Soldaten als bessere Schlepper-Gehilfen

Bis zu 30 österreichische Elitesoldaten sollen auf Wunsch Doskozils bei der berüchtigten „Operation Sophia“ zum Einsatz kommen. Diese EU-Mission war unter anderem zur Bekämpfung von Menschen-Schmuggel und -Handel ins Leben gerufen worden.

Dies artete mittlerweile allerdings in organisiertes Schlepperwesen seitens der EU aus, wie unzensuriert.at bereits berichtete. Zur vorrangigen Aufgabe dieser Mission ist es mittlerweile geworden, Boots-Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu fischen und auf das europäische Festland zu verbringen.

Jahrelanges Training für fragwürdige Einsätze

Zu den momentan acht Stabsoffizieren der österreichischen Missionsbeteiligung soll nun noch ein sogenanntes „Boarding Team“ mit  weiteren 15 Elitesoldaten des Jagdkommandos Wiener Neustadt dazu stoßen. Deren Aufgabe im höchst fragwürdigen EU-Einsatz soll die "Kontrolle und Durchsuchung" verdächtiger Schiffe sein. Von Hubschraubern und Booten aus sollen diese, laut Verteidigungsministerium, "jahrelang trainierten Einsätze" dann erfolgen.

Spezialeinheit sollte eigentlich Terroristen im Inland jagen

Das Jagdkommando betreffend erklärte der Verteidigungsminister im August, diese Einheit müsse angesichts der Terrorgefahr gestärkt werden. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist wohl, warum man diese Einheit dann als Schleppergehilfen ins Mittelmeer abkommandiert, anstatt sie auf Grund der Terrorbedrohung das eigene Land sichern zu lassen.

Es soll weiters in mehr Personal und in bessere Ausrüstung im Ausmaß von 35 Millionen Euro investiert werden. Die Erhöhung der Mobilität in Form der Anschaffung von Quads sowie besserer Waffensysteme wie Scharfschützengewehre, leichte Maschinengewehre und leichte Granatwerfer, stehen im Fokus von Doskozil. Eine optimale Ausrüstung also für Kommando-Aktionen, Aufkärung und Einsätze hinter den feindlichen Linien.

Hohe Investitionen in gesteigerten Kampfwert

Die Ausstattung soll darüber hinaus noch durch Nachtsichtgeräte, IT-Datenübertragungsgeräte mit höherer Reichweite sowie besserer Funkausstattung ergänzt werden, so der Verteidigungsminister. Gesamt gesehen soll es sich dabei um Investitionen in Höhe von 7,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren handeln.

Bundesheer-Spezialisten auch in Afghanistan

Im Rahmen der „Resolute Support Mission“, einer durch den UN-Sicherheitsrat unterstützten Nato-Mission in Afghanistan, wird Österreich, nach dem Willen Doskozils, ebenfalls vertreten sein – mit 20 Soldaten. Deren Aufgabe wird es sein, ausbildend, beratend und unterstützend für afghanische Sicherheitskräfte tätig zu werden.

In Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr werden österreichische Trainer zur Gebirgsausbildung im Norden Afghanistans zum Einsatz kommen. Diese Region an der Grenze zu Tadschikistan gilt als bevorzugtes „Rückzugsgebiet“ berüchtigter Taliban-Extremisten. Auch Osama Bin Laden hielt sich dort eine Zeit lang erfolgreich versteckt.

"Beitrag zu mehr Stabilität in den Herkunftsländern"

Laut Verteidigungsministerium seien beide Einsätze vor dem Hintergrund zu sehen, einen Beitrag leisten zu wollen, um für mehr Stabilität in den Herkunftsländern der Migrationsbewegung sorgen zu wollen. Inwieweit allerdings die "Rettung" und Nach-Europa-Schleppung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer durch österreichische Elitesoldaten dazu beitragen soll, bleibt schleierhaft.

Warum müssen Super-Soldaten Zöllner-Jobs machen?

Dazu bedarf es keiner Super-Soldaten wie jenen des Jagdkommandos. Das können normale Polizisten oder Zöllner auch. Die Spezialisten wären viel besser bei der Bekämpfung der Schlepper in deren Ausgangspositionen, also etwa Libyen, eingesetzt, damit die Migranten-Boote gar nicht erst zu Wasser gelassen werden.

Aber dazu fehlt uns wohl das "Mandat", ebenso wie die Abkommen zur Rückführung fast aller illegaler Einwanderer und abgelehnter Asylwerber in deren Heimatländer. Die sind froh, ihre "Kulturbereicherer" los zu sein…

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