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Gut rot vernetzt: Der damalige Staatssekretär Ostermayer (4. v. l.) beim Besuch der Kinderfreunde 2012 in Wien-Hietzing.

16. September 2016 / 07:46 Uhr

Das rote Wohnbau-Netzwerk: Faymann-Intimus Ostermayer wird Sozialbau-Vorstand

Es ist so weit: Faymann-Intimus und Ex-Minister Josef Ostermayer hat einen neuen Job: Er darf sich, wie das Wirtschaftsblatt berichtet, ab 1. November über Posten und Bezüge eines Vorstandsmitgliedes der Sozialbau AG freuen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen scheint es geradezu naheliegend, dass auch er im sozialen Wohnbau sein Auskommen finden wird.

Altersversorgung für abgehalfterte rote Granden

Schließlich hat es auch seinen früheren Chef und ehemaligen Wiener Wohnbaustadtrat wieder in die traditionell rot dominierte Branche verschlagen. Gemeinsam mit dem geschassten SPÖ-Pressechef Matthias Euler-Rolle gründete er das Unternehmen "4Pro Projektmanagement- und KommunikationsgmbH". Es sollen bereits Verträge mit einigen Größen des sozialen Wohnbaus bestehen, wie der Kurier berichtete.

Postenkarussell in größter privater Hausherrin Österreichs

Josef Ostermayer ist gleich den direkteren Weg gegangen. Innerhalb der SPÖ-dominierten Sozialbau AG, der größten privaten Hausherrin Österreichs, galt es den Posten des pensionierten Herbert Ludl nachzubesetzen, wie die Tiroler Tageszeitung berichtete – auch wenn Ostermayer vorerst nur Vorstandsmitglied und nicht dessen Vorsitzender ist.

Luxus-Gagen für Manager mit Club-45-Vergangenheit

Die Sozialbau AG sorgte in der Vergangenheit für breite Aufregung in Medien, Politik und Bevölkerung. Das gemeinnützige Unternehmen schüttete Luxus-Gagen an die Managementebene aus: Das Wirtschaftsmagazin Format etwa berichtete exklusiv: "Gagen-Affäre bei Sozialbau". Recherchen belegten zusätzlich, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende Herbert Ludl dereinst Mitglied von Udo Prokschs zweifelhafter, roter Parvenü-Herrenrunde – dem "Club 45" – war.

Für Notleidende schlägt das soziale Herz weniger stark

Im Falle des Dramas am Brunnenmarkt, bei dem Maria E. von einem amtsbekannten Kenianer ermordet wurde, wurde das Unternehmen seinem zunächst wohlklingenden Namen nicht gerecht: Der verzweifelte Witwer wäre wohl delogiert worden, wenn Medien wie die Krone sich nicht seines Falles angenommen hätten. „Ziehen Sie aus, oder Sie werden in den kommenden Tagen delogiert“, richtete das Sozialbau-Telefon dem verzweifelten Witwer aus.

Keine Solidarität mit den Wienern

So sehr der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Hermann Gugler, den frischgebackenen Genossen in der Genossenschaft auch lobt: Ein schaler Beigeschmack bleibt. FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus etwa übte deutliche Kritik an der Postenbesetzung: „Es wäre eine Geste der Solidarität mit den Wienern gewesen, den Platz von Herbert Ludl nach dessen Pensionierung einzusparen.“

Viele gemeinsame Leichen im Wohnbau-Keller

Doch die Interessen einzelner Personen scheinen zu überwiegen: Schließlich wagte sich SPÖ-Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bis heute nicht deutlich aus der Deckung, wenn es um die zahlreichen Skandale bei Wiener Wohnbaugenossenschaften geht.

Erst jüngst sorgte die SPÖ-Gemeinderätin und Vorstandsobfrau der ‚Siedlungsunion‘ Ingrid Schubert mit ihren traumhaften Bezügen für Aufsehen und Entrüstung. Es ist also anzunehmen, dass auch Ludwig in den roten Jubelchor der Ostermayer-Freunde eintreten wird. Die Rechnung erhalten die Bewohner.

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