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Am 11. September 2015 überforderte eine “Menscheninvasion”, wie es Bügermeister Gerhard Zapfl ausdrückt, die 1.700-Seelen-Gemeinde Nickelsdorf.

17. September 2016 / 09:00 Uhr

SPÖ-Bürgermeister outet sich als Orbán-Fan und bezeichnet Faymanns-Flüchtlingspolitik als “zutiefst verwerflich”

Wählt SPÖ-Bürgermeister Gerhard Zapfl am 4. Dezember Norbert Hofer oder Alexander Van der Bellen? Nach einem Focus-Interview, das der Ortschef von Nickelsdorf im Burgenland gab, würde wohl jeder auf Norbert Hofer tippen. Denn Zapfl dankt dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán für seine Flüchtlingspolitik, fordert den Rücktritt von Angela Merkel und findet das Verhalten seines Parteikollgen Werner Faymann, das dieser vor einem Jahr an den Tag legte, als 300.000 Menschen über Nickelsdorf nach Österreich kamen, "zutiefst verwerflich".

Faymann ließ Nickelsdorf im Stich

Zapfl spricht im Interview von einer "Menscheninvasion" die am 11. September 2015 die 1.700-Seelen-Gemeinde überforderte. Die Verzweiflung war so groß, dass er den damaligen Bundeskanzler Werner Faymann um Hilfe bat. Seinen Anruf in Wien schildert er folgendermaßen:

Die Sekretärin von Werner Faymann hat mir anschließend nur mitgeteilt, dass der Regierungschef für mich nicht zu sprechen ist.

Die österreichische Regierung habe den Bürgermeister im Burgenland im Stich gelassen. Faymann – so Zapfl gegenüber Focus – habe die in Ungarn festsitzenden Flüchtlinge in der Nacht vom 4. auf den 5. September nach Österreich eingeladen.

Als die Menschen dann tatsächlich vor unserer Tür standen, war Faymann nicht mehr da. Das hielt und halte ich für zutiefst verwerflich.

Merkel für Europa nicht mehr tragbar

Gerhard Zapfl ist nicht nur auf Parteifreund Faymann sauer, sondern auch auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU. Dass Merkel ihren mittlerweile bekanntesten Satz, "Wir schaffen das!" in der letzten Zeit des Öfteren wiederhole, bezeichnet Zapfl als "unverantwortlich". Merkel sei in Europa nicht mehr tragbar.

Bürgermeister dankt Orbán

Und während halb Europa wegen der dortigen Flüchtlingspolitik auf Ungarn losgeht, der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn Ungarn sogar aus der EU ausschließen möchte, sagt der SPÖ-Bürgermeister von Nickelsdorf:

Ich kann Orbán nur danken.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán habe nur das gemacht, was das Gesetz vorschreibe: Die Schengen-Außengrenze geschützt. Das könne man ihm doch nicht vorwerfen. Das Chaos in Nickelsdorf hätte ohne Orbáns Grenzzaun wohl noch eine Weile angedauert.

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