Neue Hegemonialgelüste aus Ankara richten sich nun auf Deutschland. Diesmal geht es um die Deutsche Bank, deren ökonomisches Schicksal ungewiss scheint. Diese instabile Situation rund um das Flaggschiff des deutschen Bankensektors hat jetzt das Umfeld des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan auf den Plan gerufen. Erdogans Wirtschaftsberater Yigit Bulut rät dazu, die Deutsche Bank durch die Türkei kaufen zu lassen.
Mit diesem Bankenkauf könnte die Türkei mit einem Schlag als zentraler Spielemacher auf die internationalen Finanzmärkte einwirken. Konkret könnte ein neuer staatlicher türkischer Investmentfonds die Rolle eines zukünftigen Eigentümers spielen.
Deutsche Bank: 44 Prozent in ausländischer Hand
Aktuell sind 44 Prozent der Deutsche-Bank-Anteile in ausländischer Hand. Größter Einzelaktionär aus dem Ausland ist der US-Hedgefonds Black Rock mit 5,76 Prozent. Insider der türkischen Finanzwirtschaft zweifeln allerdings an der ökonomischen Potenz des dortigen Bankensektors insgesamt.
Viele türkische Banken sind durch die innen- und außenpolitischen Turbulenzen und die schwächelnde Wirtschaft selbst in einer sensiblen Situation. Dass jetzt ausgerechnet ein Staatsfonds mit vielen Milliarden auf Einkaufstour bei der Deutschen Bank geht, wird daher in Frage gestellt.
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