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Hauptsache Halal: Wann schiebt der Gesetzgeber dem rituellen Schächten von Tieren endlich einen Riegel vor?

4. Oktober 2016 / 10:00 Uhr

Niederösterreich: Türke will neben Tierschutz-Gnadenhof einen Schächt-Schlachthof eröffnen

Die Tierschutzorganisation "Animal Spirit" macht gegen einen angeblich geplanten sogenannten türkischen Schächt-Schlachthof in Brand-Laaben, Bezirk St. Pölten, mobil. Laut Aussendung der Tierschützer will der Türke Nihal Özay, der einen Mastvieh-Hof in der Nähe des von Animal Spirit betriebenen "Tiergnadenhofs Hendlberg" gepachtet hat, ausgerechnet dort einen Halal-Schlachthof samt angeschlossener Kebap-Buden aufmachen. Özay betreibt in Wien zwei Kebap-Standeln.

Animal Spirit hat gegen diese Ausbau-Pläne bereits eine Petition im Internet aufgelegt.

"Barbarische Art des Tötens"

Franz-Josef Plank, Tierarzt und Obmann von Animal Spirit, erklärt, warum das Schächten eine "barbarische Art des Tötens" darstellt:

Diese Tötungsmethode bedeutet für die Tiere einen – durch Kehl-Schnitt und langsames Ausbluten – noch weitaus schmerzvolleren und qualvolleren Tod als in „normalen“ Schlachthäusern, wo in Österreich zumindest eine Betäubung vor dem Entbluten gesetzlich vorgeschrieben ist. Es kann nicht sein, daß Religion, welchen Glaubens auch immer, solche offensichtlichen Tierquälereien rechtfertigt. Wir protestieren daher gegen diese barbarische Art des Tötens und fordern die Gemeinde Laaben sowie den zuständigen Verantwortlichen in der Landesregierung St. Pölten (NÖ Gebietsbauamt III) auf, dem Bauansuchen für diesen Schlachtraum nicht stattzugeben!

Sinnlose Tierquälerei: Gesetzgeber gefordert

Die Tierschutzorganisation Animal Spirit geißelt das Schächten als sinnlose Tierquälerei und fordert strengere gesetzliche Vorschriften gegen diese Art der Tiertötung, die in vielen europäischen Ländern bereits verboten ist:

(…) Beim betäubungslosen „rituellen“ Schächten werden dem betroffenen Tier (Schaf, Ziege oder Rind) bei vollem Bewußtsein mit einem langen Messer die Halsschlagadern, die Luft- und Speiseröhre sowie die daneben befindlichen Nervenstränge bis zur Wirbelsäule durchtrennt. Diese Tiere leiden insbesondere bei nicht fachgerechter Durchführung minutenlang unter extrem starken Schmerzen, Atemnot und Todesangst. Der Tod tritt durch langsames Verbluten ein. Schächten ist noch immer traditioneller Bestandteil vieler Religionen: Bei der muslimischen Halal-Schlachtung müssen die Tiere beispielsweise nach Mekka ausgerichtet sein und dürfen nur von einem Muslim geschlachtet werden. Auch Anhänger jüdischen Glaubens praktizieren nach dem jüdischen Ritus das Schächten. (…)

(…) Animal Spirit lehnt betäubungsloses Schlachten generell ab. Es bedeutet grausame Tierquälerei und ist ein archaischer Ritus, der im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren hat. Wir fordern daher – wie z.B. in den Nicht-EU-Ländern Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein, sowie in Schweden, Dänemark, Holland und Polen bereits durchgesetzt – endlich ein ausnahmsloses Schächtverbot auch im österr. Tierschutzgesetz!(…)

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