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Der gezielte Bombenangriff auf die Trauerfeier kostete unzähligen Zivilisten das Leben.

16. Oktober 2016 / 11:30 Uhr

Saudi Arabien bezeichnet tödlichen Bombenangriff auf Trauerfeier als “Irrtum”

Am 8. Oktober waren bei einem Bombenangriff der saudiarabischen Koalition auf eine Trauerfeier in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa über 140 Menschen getötet worden. Nun versucht man das Massaker als Irrtum darzustellen.

Bombenangriff auf Trauerfeier

Das mit den USA verbündete Saudi Arabien finanziert und unterstützt in Syrien dschihadistische Terrorbanden, um dort den Präsidenten Bashar al Assad zu stürzen. Im benachbarten Jemen stellt sich die Interessenslage der Ölscheichs umgekehrt dar. Dort greifen sie selbst in die Kriegshandlungen ein, um die dortige Regierung an der Macht zu halten. Einem der letzten Bombardements sind über 140 Menschen zum Opfer gefallen, 525 Personen wurden verletzt. Ziel des Bombenangriffs war eine Trauerfeier der Huthi-Rebellen, bei der auch hochrangige Offiziere von mit den Rebellen verbündeten Militäreinheiten anwesend waren. Ihnen dürfte der Luftangriff auch gegolten haben. Den Tod dutzender Zivilisten hatte man als Kollateralschaden in Kauf genommen.

Versuch der Rechtfertigung nach internationaler Kritik

Nachdem das Massaker international für Empörung gesorgt hat und der Vorwurf eines Kriegsverbrechens im Raum steht, versuchte man nun, die Situation zu kalmieren. Der Versuch der Rechtfertigung dürfte auch nicht zuletzt auf Druck der USA zustande gekommen zu sein, welche Saudi Arabien bei dessen Kriegshandlungen im Jemen tatkräftig unterstützt. In einem Statement ließ der von der Koalition eingesetzte Untersuchungsausschuss demnach verlauten, dass ein Flugzeug der Koalition unter Missachtung der Einsatzregeln und -prozeduren sowie der Herausgabe falscher Informationen irrtümlicherweise den Ort angegriffen und damit zivile Tote und Verletzte verursacht habe. Die Schuld versucht man auf den jemenitischen Generalstab abzuwälzen, der einen sofortigen Angriff angefordert haben soll. Nicht erklärt wird, warum man es nicht bei einem einmaligen irrtümlichen Angriff belassen hat, sondern die Halle nach einiger Zeit ein weiteres Mal irrtümlich bombardierte.

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