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Die Dschihadisten-Flagge weht im zerstörten Aleppo. Die USA wollen eine Rückeroberung mit allen Mitteln verhindern.

17. Oktober 2016 / 13:00 Uhr

Von medial guten und bösen Befreiern am Beispiel von Mossul und Aleppo

Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. So wollen es uns zumindest die Mainstreammedien mit Blick auf den Nahen Osten weis machen.

Befreiungsversuch von Mossul beginnt

Beinahe feierlich verkünden Mainstreammedien wie die Bild Zeitung den beginnenden Sturm auf die vom Islamischen Staat (IS) besetzte Millionenstadt Mossul im Irak. Im Sommer 2014 war dort die irakische Armee Hals über Kopf vor der Terrormiliz geflüchtet und hat die Bevölkerung praktisch kampflos ihrem Schicksal überlassen. Nun soll die Stadt mit Bomben und Granaten zurück erobert werden. Bomben und Granaten, die vorzugsweise von der "Friedensmacht" USA bereitgestellt werden, bzw. auch von ihr selbst abgeworfen werden. Wertfrei wird von ersten Luftschlägen und Artilleriebeschuss berichtet.

„Die Vereinigten Staaten und der Rest des internationalen Bündnisses stehen bereit, um die irakischen Sicherheitskräfte, Peschmerga-Kämpfer und das irakische Volk in dem schwierigen Kampf zu unterstützen, der ihnen bevorsteht“, zitiert die Bild pflichtschuldig US-Verteidigungsminister Ashton Carter.

Befreiung von Aleppo soll verhindert werden

Auch der Ostteil der syrischen Millionenstadt Aleppo ist von islamistischen Terrormilizen besetzt. Anders als der Islamische Staat werden sie in den Westmedien allerdings als „Rebellen“ bezeichnet. Hier geht ein anderes internationales Bündnis gemeinsam mit der Regierungsarmee vor, um die Stadt vollständig von den Dschihadisten zu befreien. Und die nötige Luftunterstützung kommt von Russland.

Während sich die USA im Irak feiern lassen, dass sie an der Befreiung Mossuls von einer menschenverachtenden Terrormiliz mitwirken, versuchen sie gleiches in Aleppo mit allen Mitteln zu verhindern. Russland und Syrien wird gar mit neuen Wirtschaftssanktionen gedroht, sollten Präsident Putin und Präsident Assad einer von den USA diktierten Waffenruhe nicht zustimmen. Mit dem Eintritt Russlands in den Konflikt ist ja auch das Kriegsziel der USA, der Regime-change, gehörig in Gefahr geraten.

Medienpropaganda im Dienst der USA

Und auch hier tut sich die Bild Zeitung, stellvertretend zitiert für andere Westmedien, als Propagandamedium der USA hervor. Genauso wie in Mossul ziehen auch in Aleppo die islamistischen Terrormilizen nicht freiwillig ab. Doch im Gegensatz zu Mossul ist der Vormarsch zur Befreiung der Stadt böse, ein Kriegsverbrechen. „Aleppo ertrinkt im Blut“ titelte die Bild am 6. September. „Noch immer Syrien, noch immer lässt Baschar al-Assad das Morden nicht. Die Bilder aus der umkämpften Metropole sind schrecklich“, schrieb das Blatt. Dass für viele der zivilen Opfer die von den USA unterstützten islamistischen „Rebellen“ verantwortlich sind, wird tunlichst verschwiegen.

Man darf gespannt sein, ob die Bild in ähnlicher Diktion von den wahrscheinlich nicht minder blutigen Kämpfen um Mossul berichten wird.

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