Das "Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung" ist ein Institut der Genfer Universität, wo am Donnerstag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Können europäische Politiker die Migrationskrise lösen?“ stattfand. Als Gäste waren der österreichischen Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer und der frühere Präsident der Europäischen Kommission (von 2004 bis 2014), der Portugiese José Manuel Barroso, geladen .
Maoist, Sozialist, Bilderberger, Investmentbanker mag Hofer nicht
Barroso, der seine politische Karriere bei einer maoistischen Partei begann und sich ab 1980 der Sozialdemokratischen Partei Portugals (PSD) zuwandte, erklärte während dieser Diskussion, dass er Österreich mag, aber bestimmte Personen nicht mag (sein letzter Österreich-Besuch fand übrigens 2015 anlässlich der Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen/ Tirol statt).
Und wen dieser designierte Präsident ohne Geschäftsbereich der Investmentbank Goldman Sachs nicht mag, kam auch bald zu Sprache, als Barroso auf den Vorschlag Norbert Hofers zu sprechen kam. Der österreichische Präsidentschaftskandidat schlug vor, „sichere Gebiete“ in Nordafrika einzurichten, in denen die Asylanträge geprüft würden und von wo dann bei positiver Erledigung die tatsächlichen Flüchtlinge gefahrlos über das Mittelmeer nach Europa gebracht werden können.
Klassische Nazikeule verfehlt Wirkung
Doch Barroso, nach dessen Ansicht Europa noch problemlos vier bis fünf Millionen (sogenannte) Flüchtlinge aufnehmen kann (und seiner Meinung oder der von Goldman Sachs bzw. den Bilderbergern nach auch soll), verglich die von Norbert Hofer vertretene Idee der Flüchtlingslager am afrikanischen Kontinent mit den fürchterlichen Konzentrationslagern des Dritten Reiches.
Da allerdings genau solche Einrichtungen Leben retten würden und das Sterben der von skrupellosen Schleppern auf hochseeuntüchtige Boote gesetzten Boots-Migranten ein Ende hätte, musste Norbert Hofer einfach entgegnen: „Es ist immer das Gleiche…“ Und dann stellte der österreichische Präsidentschaftskandidat dem baldigen Goldman-Sachs-Präsidenten die Fragen: „Was ist mit Ihnen, haben Sie Flüchtlinge zu Hause? Sie sind ein reicher Mann. Haben Sie Flüchtlinge zu Hause? Haben Sie?“
Besonderer Kriegstreiber im Irak-Krieg
Da Barroso als Antwort nichts Besseres wusste, als laut zu werden, entgegnete Norbert Hofer: „Schreien Sie nicht. Sie haben den Krieg (im Irak) unterstützt. Das ist wahr. Das ist wahr, und deshalb sind Sie so nervös.“ Tatsächlich war Barroso in seiner Funktion als portugiesischer Ministerpräsident ein extremer Befürworter und Unterstützer des Irak-Krieges.
Toleranz ist nicht jedermanns Sache
Obwohl sich zusätzlich die gesamte Veranstaltung in einem sehr unfairen Rahmen bewegte – bei jeder Wortmeldung Norbert Hofers wurden Schilder mit Aufschriften, wie „Keine Grenzen“ oder Ähnliches geschwungen; zwischenzeitlich wurde auch eine Petition verlesen, die versuchte die FPÖ zu diffamieren – quittierte der österreichische Präsidentschaftskandidat die Störversuche aus dem Publikum nur insofern, dass dies „nicht tolerant“ sei.
Norbert Hofer akzeptiert unterschiedliche Meinungen
Auch scheute sich Norbert Hofer nicht, seinem Diskussionspartner, trotz dessen ungeheuerlichen Konzentrationslager-Vergleichs, nach der Veranstaltung die Hand zu schütteln. Auf seiner Facebook-Seite schreibt der Bundespräsidentschaftskandidat unter ein gemeinsames Foto:
Im Gespräch mit dem ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso nach der Podiumsdiskussion in Genf. Wir waren recht unterschiedlicher Meinung.
Die gesamte Diskussion gibt's hier zum Nachsehen:?
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