Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters, verringert der US-amerikanische, republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wieder einmal seinen Rückstand in den Umfragewerten, auf seine demokratische Gegenspielerin Hillary Clinton, auch die Presse berichtete darüber.
Trump auf vier Prozentpunkte an Clinton heran gerückt
Nach der Umfrage, an der sich neben Reuters auch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos beteiligt hatte, hat sich Trumps Rückstand erheblich verringert. Er liegt nun bei 40 Prozent, Clinton bei 44 Prozent der Stimmen.
„Skandalvideo“ hat offenbar nicht sehr geschadet
Das, in der Vorwoche im Wahlkampf veröffentlichte „Enthüllungsvideo“ Trumps hat offenbar keinen so großen Popularitätsschaden angerichtet. In dem, bereits 2005 bei einer Busfahrt mit dem Moderator der Infotainment Sendung „Access Hollywood“, Billy Bush, „versehentlich“ mitgeschnittenen drei Minuten Clip, äußerte sich Trump einmal mehr besonders abschätzig über Frauen.
Nachdem sich abermals diverse republikanische Abgeordnete daraufhin von ihm distanziert hatten und Reporter und Moderator Bush suspendiert wurde, hält sich der Schaden für Trump dennoch in Grenzen. Abgeordnetenhaus-Chef und republikanischer Parteikollege Paul Ryan erklärte sogar, „das Video erzeuge bei ihm Übelkeit“ und lud Trump kurzerhand von einer Festivalteilnahme in seinem Wahlbezirk in Wisconsin aus.
Nach der Befragung von 1.640 Amerikanern und einer Auswertung von Meinungsumfragen des Online Portals Real Clear Politics liegt Hillary Clinton im Schnitt 6,2 Prozent vor Trump.
Trump kündigt Wahlanfechtung an
Trumps Ankündigung einer möglichen Wahlanfechtung, im Zuge der dritten TV-Debatte am 20.Oktober, schlägt in der Zwischenzeit ebenfalls hohe politische Wellen. Clinton wirft ihm daraufhin „Bedrohung der Demokratie“ vor, gleich lautende, wahlkampfunterstützende Töne waren auch von Präsident Barack Obama zu hören. Auch hierzulande sind derlei Argumente ja nicht unbekannt.
Die Aussage Trumps war, „er würde zu gegebenem Zeitpunkt prüfen, ob er den Wahlkampfausgang akzeptiere oder nicht“. Da steht der Präsidentschaftskandidat nicht alleine mit seiner Einschätzung, nur knapp die Hälfte der US-Republikaner würden, einer Umfrage zu Folge, einen Sieg Clintons akzeptieren. Überdies werten rund 70 Prozent der republikanischen Parteigänger einen solchen eventuellen Sieg Clintons, als durch Wahlbetrug zu Stande gekommen.
Dagegen kommentiert Wahlforscherin Lonna Atkeson die Sorgen der Republikaner als „Trump-Effekt“. So meinte sie jüngst, es seien die Republikaner, die sich generell über alles mehr Sorgen machten, als die Demokraten und schließlich hätte es in der jüngsten US-Geschichte eine derartige Situation noch nicht gegeben.
Konkurrenz für Republikaner aus Utah?
In dem, durch religiöse Randgruppen dominierten, bevölkerungsschwachen (nur rund 2,7 Millionen Einwohner) Beehive State Utah hingegen, droht den Republikanern unabhängige Konkurrenz. Evan McMullin ein unabhängiger Kandidat führt nun in seiner Heimat in den Umfragen, zwei Wochen vor der Wahl, mit 31 Prozent vor Trump mit 27 Prozent und Clinton mit 24 Prozent der Wählerstimmen. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter konnte die Wähler scheinbar als seriöse Alternative zu Trump überzeugen.
Es bleibt damit spannend bis zum Schluss, oder wenn es nach Trump geht, noch über den 8. November hinaus, im US Wahlkampf.
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