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16. März 2009 / 18:40 Uhr

Staat soll 1000 neue Lehrstellen schaffen

Sozialminister Hundstorfer sagt, dass bis 2010 Kurzarbeit finanziert werden kann, damit möglichst wenige Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Das ist positiv, hilft aber gerade den besonders betroffenen jungen Menschen nichts. Denn sie brauchen neue Arbeitsplätze und die Jugendlichen Ausbildungsplätze. Die Betriebe dazu zu bewegen, trotz der Krise weiter Lehrlinge auszubilden, ist eine Sache. Das Vorbild, das der Staat dabei abgibt, ist die andere Sache. Nicht einmal 1000 Jugendliche werden derzeit im Bundesdienst ausgebildet, die wenigsten davon noch dazu im ersten Lehrjahr. Gemessen an der Gesamtzahl der Bundesbediensteten sind das gerade einmal 0,7%, während 4% der unselbständig Beschäftigten österreichweit gerade eine Lehre absolvieren.

Zurecht wird kritisiert, wenn Betriebe nicht oder zu wenig ausbilden und sich dann fertige Fachkräfte am Arbeitsmarkt holen – oft auch aus dem Ausland. Doch wie die Zahlen belegen, Scheint diese Mentalität beim Staat noch wesentlich mehr verbreitet. Ich selbst wollte in meinem Büro im Parlament einen Lehrling aufnehmen. Doch sofort wurde mir erklärt, dass und warum das nicht vorgesehen sei. Das Aufgabengebiet sei nicht vielfältig genug, um die volle Lehrzeit hier zu verbringen. Warum schafft man also nicht ein Modell, dass ein Lehrling in verschiedenen öffentlichen Stellen seine Ausbildung absolvieren kann?

Heute habe ich gemeinsam mit dem FPÖ-Jugendsprecher Christian Höbart und mit Lehrlingssprecher Mario Kunasek die freiheitliche Lehrlingsoffensive präsentiert. Als wesentliche Bestandteil ordere ich eine sofortige Verdopplung der Lehrstellen im Bundesdienst. Das wären 1000 zusätzlich und würde vielen Jugendlichen helfen, die momentan vergeblich suchen. Und doch ist es nur ein erster Schritt, wenn der Staat in diesem Bereich auch seine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen will. Denn es ist beschämend, wie der Staat versucht, die Ausbildung unserer Jugend vollständig zu privatisieren.

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