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Christoph Waltz spielt üblicherweise fragwürdige Charaktere. In der ZIB blieb er seinem Rollenbild treu

12. November 2016 / 08:00 Uhr

ZIB 24 bot Christoph Waltz eine Bühne, um über “brunzdummen Irrsinn” zu schwafeln – ORF-Propaganda war leider Fehlschlag

Gerade der heimische Staatsfunk trägt in besonderem Maße Trauer, dass jener Kandidat den US-Wahlsieg einstreifen konnte, der auch in der ORF-Berichterstattung gekonnt schlecht weggekommen ist.

Kommentar von Unzensurix

Doch anstatt dass man sich womöglich einsichtig zeigt und zugibt, dass dieser Erfolg eines Donald Trump in hohem Maße damit zusammenhängt, dass auch amerikanische Wähler dem verfilzen Polit-Establishment a la Clinton nicht mehr vertraut haben, ladet man lieber Personen ins Studio, die dem österreichischen Fernsehzuschauer (Wähler) vor Augen halten sollen, was man sich einhandelt, wenn man Personen wählt, die ein „guter“ und daher „linksdemokratischer“ Staatsbürger nicht zu wählen hat.

Schauspieler als Politkommentator prädestiniert

Auf jeden Fall handelt man sich die Rüge eines Mannes, eines Herrn Christoph Waltz ein, der in Amerika gutes Geld als Schauspieler verdient und dem wohl Geld- und andere Sorgen (Jobs, Lebensqualität, Sicherheit etc.), wie den meisten normalen Bürgern eines Staates, völlig fremd sind.

Trotzdem gilt er, als sogenanntes Aushängeschild Österreichs, für den ORF prädestiniert, über diese „Katastrophe“ und dieses „Desaster“ der amerikanischen Wahl zu berichten. In der ZIB 24 vom 10.11. gab Waltz sich dann sogar als Spezialist für die sozialen Netzwerke, denen er unterstellte, sie hätten durch ihre antidemokratische Energie Donald Trump überhaupt groß gemacht. Denn weil sozialen Netzwerken der Filter (der Obrigkeit, also die Zensur) fehlt, können diese Netzwerke Dinge mit negativen Inhalten verbreiten. (Etwa, dass es eindeutige Ursachen für ausufernde Kriminalität gibt.)

Wegen fehlender Zensur hat der Wähler falsch entschieden

Und weil diese „kritischen Filter“, wie Waltz sie nannte, bei den sozialen Netzwerken (noch) nicht vorhanden sind, konnte es eben passieren, dass sich die Wähler anderweitig informieren und wohl auch deswegen nicht im Sinne des Schauspielers gestimmt haben. Und weil das passiert ist, sprach Waltz von einem „brunzdummen Irrsinn“, der durch die sozialen Netzwerke verbreitet worden ist.

Brav auf ORF-Linie

Auch sieht Waltz derzeit ein Defizit an gesellschaftlichem Bewusstsein, wenn „man auf Demagogie dieser Art hereinfällt“. Deswegen forderte er völlig im ORF-Sinne, dass wir alle „einen stärkeren und vernünftigeren Zugang zum Thema Rechtspopulismus“ brauchen.

Auch Netzwerke in Österreich meinungsbildend  

Ob allerdings der Österreicher diesen Mann nicht nur als Schauspieler sondern auch als Politkommentator braucht, ist eine andere Frage. Für den ORF jedenfalls dürfte er dringend notwendig gewesen sein, da ja auch in Österreich bald die Stichwahlen zur Bundespräsidentenwahl anstehen und man jede warnende Stimme benötigt, die indiziert, dass ebenso der österreichische Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer von den unzensierten Netzwerken (etwa Unzensuriert.at) profitieren könnte.

ORF-Propaganda misslungen

Allerdings hätte man bedenken sollen, dass Christoph Waltz es als Schauspieler gewohnt ist, Texte auswendig herunterzuleiern. So war dieses „Äh“- und „Ah-Gestammel“ des Promi-Fernsehgastes leider etwas kontraproduktiv für die ORF gewollte Propaganda und man hatte eher den Eindruck, Herr Waltz kommentierte nicht die Politik, sondern spielte einen seiner klassischen Psychopaten wie den „Hans Landa“ in Inglourious Basterds.

Nichtsdestoweniger kann man gespannt sein, wen der ORF als nächsten Promi aufbietet, um den Österreicher zu belehren, wenn man wählen darf!

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