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Opfer von Horror-Kinderheimen wie dem am Wilhelminenberg werden vom Sozialministerium abgeschmettert.

16. November 2016 / 17:33 Uhr

Sozialminister Stöger mauert: Nur einem Viertel der ehemaligen Heimkinder wurde Hilfe gewährt

In Sachen Entschädigung für ehemalige Heimkinder erweist sich auch Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) nicht als Stütze für die Betroffenen. In einer Anfragebeantwortung an FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein musste Stöger zugeben, dass von den seit 2010 eingebrachten 390 Anträgen der Betroffenen auf Verdienstentgang lediglich 38 diesen bisher auch zugesprochen  erhielten.

Immerhin 59 Opfer dürfen zum Psychotherapeuten

Weiteren 59  betroffenen Ex-Heimkindern wurde immerhin eine Bewilligung einer psychotherapeutischen Krankenbehandlung durch das Sozialministerium gnädig zugestanden.

Die übrigen gingen laut Stögers Auskunft leer aus:

(…) Mit Stand Ende Oktober 2016 wurden bisher 149 Anträge auf Ersatz des Verdienstentganges und 14 Anträge auf psychotherapeutische Krankenbehandlung sowie 42 sonstige Leistungsanträge abgewiesen. In 53 Fällen erfolgte eine Antragsrückziehung.(…)

Stöger nimmt Bürokratie und Gutachter kollektiv in Schutz

Die immer wieder geäußerte Kritik an der restriktiven Vorgangsweise des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) gegenüber Anspruchswerbern nach dem Verbrechensopfergesetz lässt der rote Sozialminister nicht gelten, und auch die umstrittenen Gutachter werden kollektiv in Schutz genommen.

(…) Das Verbrechensopfergesetz (VOG) ermöglicht eine effektive Hilfe für Opfer aktueller oder zeitnah zurückliegender Straftaten. Je weiter Sachverhalte in der Vergangenheit zurückliegen, umso schwieriger wird naturgemäß ihre Ermittlung. Dies gilt wie bei anderen Rechtsbereichen auch im VOG. Bei lange zurückliegenden Ereignissen können daher auch heute entgangene Verdienstchancen nur schwer beurteilt werden. Bei den vorgebrachten Kindheitserlebnissen handelt es sich meist um Vorfälle, die sich vor mehreren Jahrzehnten ereignet haben und einer retrospektiven Prüfung hinsichtlich tatrelevanter Details und strafrechtlicher Qualifikation somit nur erschwert zugänglich sind. (…)

"Seriöse Beurteilung schwierig": Im Zweifel gegen die Opfer

(…) Eine seriöse Beurteilung und Gewichtung des Einflusses einer Vielzahl von belastenden und traumatisierenden Ereignissen in Bezug auf mögliche Verbrechenskausalität eines aktuellen psychiatrischen Zustandsbildes ist in vielen Fällen schwierig. (…)

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