Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Gerstenernte: Bis zu 90 Prozent des Getreides werden als Tierfutter für den Fleischhunger einer Minderheit verwendet.

USA

18. November 2016 / 11:18 Uhr

Wie im Welthunger Scheinheiligkeit und Profitgier zusammenkommen

Wir kennen das: Profitgierige Machtmenschen, die mit Emotionen spielen, dabei abkassieren und ihre eigene PR-Show abziehen. Gerade vor dem Hintergrund des Welthungerdramas sind die lukrativen Profite gewisser Sparten eine Schande. Dabei wollen alle möglichst positiv auffallen und diejenigen, die auf der Strecke bleiben, werden völlig vergessen.

Gastbeitrag von Norbert Zerr

In Deutschland und Österreich kennt man das Gefühl von quälendem Hunger nicht. Wenn uns etwas nicht schmeckt, werfen wir es weg, so werden pro Sekunde hierzulande 313 Kilo Lebensmittel weggeworfen, so eine WWF-Studie. Und während hier täglich tausende von Tonnen genießbare Lebensmittel zu Müll werden, sterben jedes Jahr fast neun Millionen Menschen an Hunger. So ist Hunger das größte Gesundheitsrisiko weltweit, noch vor Krankheiten und Epidemien.

Fast jeder siebente Erdenbürger leidet an Hunger

Tatsächlich müssen von den knapp 7,5 Milliarden Menschen weltweit fast eine Milliarde an Hunger leiden, während in der Theorie die weltweite Lebensmittelproduktion eigentlich ausreichen würde, um niemanden mehr hungern zu lassen. Doch warum gibt es dann zu wenig Lebensmittel? Oder, besser gesagt, wie werden diese verteilt?

USA: 90 Prozent des Getreides als Tierfutter

Nun ja, die Fleischproduzenten gehören definitiv zu den Profiteuren des Hungerdramas, denn Fleisch wird für vergleichsweise wenige Menschen produziert und lässt andere hungern. So wird allein in Europa etwa 60 Prozent des angebauten Getreides als Tierfutter verwendet, in Amerika sogar mehr als 90 Prozent. Doch die dunkle Seite soll schön im Dunkel bleiben, denn vermarktet wird die Fleischproduktion natürlich unter ganz anderen Gesichtspunkten.

Gentechnik als fragwürdige Rettung

Auch die Agrarwirtschaft hat schmutzige Hände, was die Verantwortung für das Hungerdrama angeht. Anstatt die Bevölkerung der Welt erfolgreich zu ernähren, wird hier mit Agrarrohstoffen spekuliert, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Monsanto etwa behauptet, dass mit genmanipuliertem Getreide die weltweite Ernährung gewährleistet werden kann und profitiert sogar von Geldern der Bill Gates Stiftung zur Armutsbekämpfung, doch Studien kommen zu einem anderen Ergebnis.

Während sich die Mächtigen der Welt nur zu gern als Wohltäter präsentieren, ist es fraglich, ob dies auch bei den Hungernden ankommt. Wichtig ist, dass mehr dahintersteckt als ein Lächeln für die Papparazzi. – Denn das hat noch keinem Kind das Leben gerettet.

Erfahren Sie mehr zum Thema und lesen Sie hier den vollständigen Artikel auf Watergate-TV: http://www.watergate.tv/2016/11/04/norbert-zerr-welthunger-vereint-scheinheiligkeit-und-profitgier/

Unterstützen Sie unsere kritische, unzensurierte Berichterstattung mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert

    Diskussion zum Artikel auf unserem Telegram-Kanal:

Politik aktuell

19.

Apr

14:48 Uhr

Wir infomieren

Unzensuriert Infobrief


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Share via
Copy link