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Der Erfolg der alternativen Medien bleibt auch dem Mainstream nicht verborgen. Deshalb wird selbst aus faktengetreuer Berichterstattung eine Verschwörungstheorie gezimmert.

19. November 2016 / 13:38 Uhr

Medien kämpfen um Kundschaft: Dritter Weltkrieg gegen Mord und Totschlag

Die Meinungsdominanz des Mainstreams bröckelt immer mehr. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass alternative Medien Zuwachs bekommen und dass sich mit Steuergeld geförderte und daher am Gängelband der Regierung hängende Medien mit tauglichen bis untauglichen Mitteln gegen die drohende Gefahr, weitere Leser oder Seher zu verlieren, stemmen.

So hat das Magazin News vor Kurzem versucht, FPÖ-Seiten in sozialen Medien und auch unzensuriert.at ganz speziell ins Reich der Verschwörungstheoretiker zu hieven. Folgender Absatz im Artikel sollte das belegen:

Dritter Weltkrieg vor der Tür

Abonniert man all diese FPÖ-Seiten, entsteht eine gewaltige Echokammer, in der von kaum etwas anderem als von Islamisierung, kriminellen Ausländern und einer unfähigen Regierung die Rede ist. Das Problem ist nicht, dass diese Meldungen alle falsch sind. Zwar erreichen einen auch etliche Gerüchte und Falschmeldungen, doch viele der Nachrichten sind isoliert betrachtet nicht verwerflich. Der Bericht vom Brand auf Lesbos hat etwa solide Quellen, die Fakten stimmen. Das Problem ist vielmehr, dass dieser Strom an Meldungen in Summe eine verzerrtes Weltbild produziert. Es entsteht tatsächlich der Eindruck, der dritte Weltkrieg stehe unmittelbar bevor. Artikel, die ein anderes Bild vermitteln, bekommt man hingegen nie zu lesen.

Mord und Totschlag im ORF

Yilmaz Gülüm, der diesen Artikel als Autor zeichnete, möchte in FPÖ-nahen Medien also mehr gute Nachrichten statt diese Fülle von Bad-News lesen. Ihm kann man da nur raten, einen Tag lang einmal vor dem österreichischen Leitmedium ORF zu verbringen.

Am vorigen Donnerstag zum Beispiel berichtete die ZIB 13 vom "Konflikt zwischen den Koalitionspartnern", "heute mittag" über einen Frisör, der in Wien-Meidling niedergeschossen wurde, von einem entflohenen Häflting, von einem Prozess wegen Mordversuchs an einem Polizisten und vom Krieg in Syrien. Und "heute österreich" stand den Horrormeldungen nicht nach, zeigte Berichte über Jugendliche, die nach einem Gewaltvideo in Untersuchungshaft sitzen, und über eine Drogenbande, die ausgehoben wurde.

Schaut man also den ganzen Tag ORF, bekommt man aber offenbar nicht den Eindruck, dass der dritte Weltkrieg vor der Tür steht, vielmehr wird man mit der Realität konfrontiert, dass in Österreich offenbar Mord und Totschlag herrschen. Und zwar nahezu täglich.

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