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Diese Millionenskandale, die in Wien unter Bürgermeister Michael Häupl am laufenden Band stattfinden, hätte kein anderer Bügermeister, etwa in Graz oder Linz, überlebt.

28. November 2016 / 08:00 Uhr

Wie lange werden Wiener die Millionenpleiten von Michael Häupl noch dulden?

Täglich grüßt der Millionenskandal in Wien. Und man fragt sich, wie lange sich die Wiener das noch gefallen lassen? Hat man sich von der Meldung, dass beim Stadthallenumbau acht Millionen Euro verspekuliert wurden, gerade erholt, kommt schon die nächste gewaltige Watschn für den Steuerzahler – der Millionen-Betrugsskandal rund um Wiener Wohnen.

230.000 Gage für acht Vorträge

Die Schulden der Stadt steigen so auf sechs Milliarden Euro. Für die zuständige Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) sind die Zahlen dennoch "überschaubar" und sie schämt sich nicht, für acht Vorträge bei den von der Stadt Wien mit Millionenbeträgen geförderten Volkshochschulen 230.000 Euro Gage zu kassieren.

Millionen-Betrugsskandal bei Wiener Wohnen

Man weiß gar nicht mehr, welcher Skandal eigentlich der größere ist. Fangen wir bei der jüngsten Schreckensmeldung an – beim Millionen-Betrugsskandal rund um Wiener Wohnen. Wie die Kronen Zeitung berichtet, sollen bisher 93 Verdächtige eines Baukartells einen Schaden von rund 65 Millionen Euro angerichtet haben. Leistungen sollen verrechnet, aber nie erbracht worden sein, und an der Spitze dieses Syndikats stünden ein Firmenchef und seine Mutter.

Hochspekulative Geschäfte in der Stadthalle

Einen Tag vor Bekanntwerden dieses Betrugs meldete unter anderem wien.ORF.at, dass die Finanzierungskosten eines Stadthallenumbaus duch hochspekulative Geschäfte explodiert seien. Dadurch hätte die Stadthalle acht Millionen Euro in den Sand gesetzt.

Krankenhaus Nord wurde zum Bauskandal

Die Stadthalle reiht sich damit nahtlos in die Serie von Bauskandalen in Wien ein. So wird das Krankenhaus Nord in der Brünner Straße im 21. Bezirk um sage und schreibe 140 Millionen Euro mehr kosten als geplant. Mit Mehrkosten von mehr als zehn Prozent kommt das Riesenprojekt nun auf 1,094 Milliarden Euro. Nach aktuellem Stand wohlgemerkt.

Die Phantom-Kinder von Floridsdorf

Unklar ist auch noch, wie teuer den Steuerzahlern die Förderskandale rund um die Kindergärten kommen wird. Der Kurier hat erst kürzlich neue Machenschaften unter dem Titel "Die Phantom-Kinder von Floridsdorf" aufgedeckt. Unter Verdacht des Betrugs steht ein 42-jähriger Austro-Türke und (früherer) Betreiber von insgesamt acht Kindergruppen in Wien, der das Fördersystem der Stadt Wien weidlich ausgenützt haben soll.

Sechs Milliarden Euro Schulden

Das alles scheint nur die Spitze des Eisbergs. Und keiner braucht sich daher zu wundern, dass der Schuldenstand Wiens von Jahr zu Jahr neue Dimensionen erreicht. Heuer schnellt er um 570 Millionen Euro in die Höhe, womit nun der Gesamtschuldenstand der Bundeshauptstadt unfassbare sechs Milliarden Euro ausmacht. Wahrscheinlich kann man diese Entwicklung ohnehin nur noch satirisch betrachten, wie es "Der Wegscheider" im Servus-TV machte:

Nur so zum Vergleich vor allem für uns unbedarfte Deppen aus der Provinz: 2008 hatte Wien noch 2,2 Milliarden Euro Schulden. Acht Jahres später sind es jetzt sechs Milliarden. Tendenz weiter stark steigend. Und nur so zum Vergleich – vor allem für uns unbedarfte Deppen aus der Provinz: Um dieses Geld könnte man dutzende Eurofighter kaufen oder zehn riesige moderne Flugzeugträger. Oder vielleicht für uns Zivilisten und kleine Bürger aus der Provinz eher aussagekräftig: Mit sechs Milliarden Euro könnte man hunderttausende kleine Neuwagen kaufen. Oder mehr als 20.000 Einfamilienhäuser bauen. Oder, okay, ich hör schon auf…

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