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Nicht Fisch, nicht Fleisch: SPÖ-Kanzler Kern geht für Van der Bellen joggen und liebäugelt mit einer SPÖ-FPÖ-Koalition.

2. Dezember 2016 / 10:20 Uhr

Politik skurril: Kern joggt für Van der Bellen und will sich der FPÖ annähern

Wie skurril ist das denn? Die Frau des SPÖ-Bundeskanzlers Christian Kern sammelt fleißig Spenden für den Wahlkampf von Alexander Van der Bellen, er, Kern, schlüpft ins VdB-T-Shirt mit der Aufschrift "Van der Wählen X" und geht damit Joggen. Mehr kann man nicht tun, um ein eindeutiges Statement für einen Kandidaten zu setzen. Doch auf der anderen Seite will sich die SPÖ unter Christian Kern den Blauen nähern. Wie passt das alles zusammen?

Machtgeile SPÖ öffnet sich den Blauen

Gar nicht. Es geht wahrscheinlich nur darum, weiterhin zur Elite in Österreich zu gehören und Macht auszuüben. Denn wer weiß schon, wie die nächsten Nationalratswahlen ausgehen. Kann gut sein, dass die SPÖ und die ÖVP – ähnlich wie schon bei der Bundespräsidentenwahl, bei der ihre Kandidaten Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) nicht mehr als beschämende elf Prozent der Stimmen einfahren konnten, wieder ein blaues Wunder erleben. Wundern sollte das einen ja nicht: Kern fährt einen unverständlichen Zickzack-Kurs (siehe CETA, siehe Türkei-Beitrittsverhandlungen mit der EU, wo er einen zweifachen Salto rückwärts fabrizierte) und die ÖVP ist nicht erst seit der Bundespräsidenten-Stichwahl in zwei Lager gespalten.

Tiroler SPÖ-Chef beschimpfte Hofer als Nazi

Da die SPÖ also nicht einschätzen kann, ob HC Strache der nächste Bundeskanzler sein wird, wollen sich die Roten den Blauen öffnen. Zwar schreckte im Laufe des Hofburg-Wahlkampfes der Tiroler SPÖ-Chef Ingo Mayr nicht davor zurück, Norbert Hofer als Nazi zu beschimpfen, weshalb er auch verurteilt wurde, doch macht sich jetzt sogar Altbundespräsident Heinz Fischer für eine Annäherung der SPÖ an die FPÖ stark.

Alt-Bundespräsident Fischer für SPÖ-FPÖ-Koalition

Bundeskanzler Christian Kern habe seine volle Unterstützung, wenn er eine Koalition mit den Freiheitlichen nach der Nationalratswahl nicht ausschließe, sagte Fischer laut Kurier bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien:

Ich glaube, Bundeskanzler Christian Kern ist hier am richtigen Weg, die SPÖ soll die Frage nach Koalitionen weiterhin offen lassen.

Das sagt also einer, der die Ausgrenzung der FPÖ durch die SPÖ jahrzehntelang mitgetragen und unter dem früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky sogar mit beschlossen hat.

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