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Mohrenkopf, Indianer-Krapfen, Negerkopf – diese drei Begriffe darf man heute nicht mehr verwenden – man sagt jetzt politisch korrekt “Chocolino”.

5. Dezember 2016 / 09:27 Uhr

Deutscher Grün-Politiker wegen Verwendung des Wortes “Mohrenkopf” auf Facebook gesperrt

Die Arvato AG ist ein Dienstleister, der mit seinem „Social Media Monitoring“ Online-Service Unternehmen anbietet, die Kommunikation in relevanten Foren, Blogs und Communities zu beobachten und daraufhin über eine Beeinflussung zu beraten. Dieser zum Bertelsmann gehörende Dienstleister überprüft nun im Auftrag von Facebook das deutsche Internet auf sogenannte "Hass-Postings", nachdem die Deutsche Bundesregierung diesbezüglich eine schärfere Kontrolle verlangte.

Grüner Oberbürgermeister im Visier von Facebook

Nun hat man am Donnerstag für 24 Stunden den Account des grünen Oberbürgermeisters von Tübingen, Boris Palmer gesperrt. Er selbst äußerte dazu den Verdacht, dass es das Wort „Mohrenkopf“ gewesen ist, welches diese Sperre verursacht hätte.

Was wurde aus dem Mohrenkopf?

Ursprung der Facebook-Strafaktion ist eine Veranstaltung vor vier Jahren gewesen, wo damals ein Konditor auf der Schokoladenmesse Chocolart „Tübinger Mohrenköpfe“ im Sortiment hatte. Damals äußerte sich Palmer bereits auf Facebook, und jetzt wollte er mit seinem Posting (weil die Schokomesse wieder ansteht) die alte Debatte „zu einem Ende bringen“.

So stellte er die Frage: „Was wurde aus dem Mohrenkopf?“ Denn mittlerweile darf dieser Begriff aus Political Correctness nicht mehr in den Mund genommen werden („Mohrenkopf“ ist eine Übersetzung des französischen "Tete de Negre" mit gleicher Bedeutung), sondern es wird für dieses gefüllte und mit Schokolade oder Kuvertüre überzogene Biskuit-Gebäck der „unverfängliche“ Name „Chocolino“ verwendet. Auf diesen Unsinn hat Boris Palmer hingewiesen.

Facebook fackelte nicht lange

In einem Gespräch mit dem Schwäbischen Tagblatt echauffierte sich der Oberbürgermeister: „Facebook hat mich einfach ausgeloggt.“ Außerdem wäre diese Sanktion, „unglaublich, vor allem angesichts der unfassbaren Hassbeiträge von Rechten (hier kommt natürlich die grüne Gesinnung zu Tage, weil er jene der Islamisten nicht erwähnt), die auf Facebook kursieren.“

Orwell'sche Sprachkontrolle

Trotzdem erkennt der durchaus kritische Oberbürgermeister Palmer, der es sogar als Grünen-Politiker einmal gewagt hatte, sich über undankbare, aggressive und fordernde Flüchtlinge zu äußern (Unzensuriert.at berichtete), dass derzeit eine „Zensur erstaunlichen Ausmaßes“ zu beobachten ist. Das Vorgehen Facebooks nannte er sogar „Orwell'sche Sprachkontrolle“.

Nächste Sperre könnte im Raum stehen

Derzeit darf Boris Palmer allerdings wieder auf Facebook posten und schrieb zuletzt:

Facebook findet mich nicht pc…

…Wenn Facebook unseren Sprachgebrauch durch Sperren reglementiert, ist das der Anfang einer Zensur durch eine nicht erreichbare private Behörde.

Allerdings könnte natürlich beim nächsten Regelverstoß eine durchaus längere Strafe für Boris Palmer drohen, wenn er weiter "politically incorrect" postet.

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