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Immer mehr fanatisierte Frauen aus Europa kämpfen für den Islamischen Staat.

9. Dezember 2016 / 08:00 Uhr

59 Frauen aus Österreich wollten dem Islamischen Staat dienen – Grünpolitikerin fordert Frauenprävention

Auch wenn es irreal klingt, Dschihadismus in Österreich ist keine reine Männerdomäne. Dieses Wissen bekam die grüne Nationalratsabgeordnete Aygül Berîvan Aslan, die als Expertin für Menschen- und Frauenrechte sowie Migrationsfragen gilt, durch die Beantwortung einer Anfrage durch das Innenministerium.

59 Frauen auf dem Weg zum IS

Bis zum 31. August 2016 haben sich 59 Frauen auf den Weg in das Gebiet des Islamischen Staats (IS) gemacht. Über diese hohe Zahl zeigte sich die in der Türkei geborene, kurdischstämmige Politikerin überrascht und fordert nun als dringende Gegenstrategie Maßnahmen, die sich speziell an Frauen und Mädchen richten.

Aus der Anfragebeantwortung des Innenministeriums ging hervor, dass es zu insgesamt 280 Personen zwingende Hinweise gibt, die die Vermutung nahelegt, dass diese in das Herrschaftsgebiet des Islamischen Staates (Syrien/Irak) gereist sind oder dorthin reisen wollten, um sich der brutalen Terrororganisation anzuschließen. Neben den 59 Frauen waren es 221 Männer.

Insgesamt 87 IS-Kämpfer wieder in Österreich

Ebenfalls mit dem Stichtag 31. August waren 87 Rückkehrer namentlich bekannt, die den Islamischen Staat wieder verlassen haben und nun zurück in Österreich sind. 13 von diesen zurückgekehrten Personen sind Frauen.

50 IS-Kampfwillige wurden vorher entlarvt und an der Ausreise gehindert. Unter diesen befanden sich 22 Frauen. Bisher geht man von 44 Personen, durchwegs Männern aus, die in Syrien oder im Irak gestorben sind.

Frauenanteil in Österreich höher als in Belgien

Aygül Berîvan Aslan zeigte sich wenig erfreut über „den hohen Frauenanteil von 21 Prozent bei den unter Beobachtung stehenden IS-Sympathisantinnen“ und erklärte, dass sie damit keineswegs gerechnet hätte. Denn selbst in einem Land wie Belgien, wo die Dschihadisten-Szene um einiges größer wäre, liegt der Frauenanteil "nur" bei 17 Prozent.

IS-Propaganda aus Internet und Salafisten-Szene

Trotzdem ist es eine nicht unerhebliche Tatsache, dass sich desorientierte junge Frauen aus Westeuropa magisch von IS-Kämpfern angezogen fühlen. Einerseits durch die IS-Propaganda aus dem Internet, andererseits aber auch durch persönliche Requirierungen der Salafisten-Szene. Verblendet glauben sie, einen Halt und Sinn im Leben darin zu finden, wenn sie sich dem IS anschließen.

Die Grün-Politikerin Aslan erklärte dazu, dass Frauen aber nicht nur die Rolle der Ehefrau eines „Helden“ einnehmen, sondern auch als Kämpferinnen und Selbstmordattentäterinnen eingesetzt werden.

Präventionsmaßnahmen ohne Koran-Kritik wohl wirkungslos

Und weil es für Aygül Berîvan Aslan frauenspezifische Gründe sind, warum sich Frauen dem IS anschließen wollen, forderte sie frauenspezifische Präventionsmaßnahmen (welche das auch immer sein mögen). Zudem möchte sie, dass der Frauenanteil unter den Dschihadisten künftig auch im Verfassungsbericht veröffentlicht wird.

Dass man allerdings das Grundübel für diesen Fanatismus, das heilige Buch der Mohammedaner, den Koran (auf den sich der IS Wort für Wort beruft), näher unter die Lupe nehmen sollte…, das fordert Aygül Berîvan Aslan leider nicht.

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